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Diskussion beim Apothekertag

Delegierte fordern Festhalten am Rx-Versandverbot

Anders als die ABDA-Mitgliederversammlung wollen viele Apotheker an der Forderung nach einem Versandhandelsverbot verschreibungspflichtiger Medikamente festhalten. Das wurde beim Deutschen Apothekertag deutlich.
Annette Mende
Christina Hohmann-Jeddi
25.09.2019  18:16 Uhr

In seiner Rede zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags hatte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt deutlich gemacht, dass er unter den derzeitigen politischen Voraussetzungen keine Chance mehr auf eine Umsetzung des Versandhandelsverbots für rezeptpflichtige Arzneimittel (Rx-VV) sieht. Er empfahl den Apothekern, das Angebot von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Apotheken-Stärkungsgesetz anzunehmen, das unter anderem die Honorierung von zusätzlichen pharmazeutischen Dienstleistungen vorsieht. Gegen diese Position regte sich bei den Delegierten jedoch Widerstand, wie bei der Diskussion der Rede deutlich wurde.

So sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, dass sich beides nicht ausschließen müsse: Sie wünsche sich honorierte pharmazeutische Dienstleistungen und ein Rx-VV, sagte Overwiening unter dem Applaus der Delegierten. Ursula Funke, Präsidentin der Apothekerkammer Hessen, pflichtete ihr bei: Dass der Bundesrat am Freitag für ein Rx-VV plädiert habe, komme einem Elfmeter ohne Torwart gleich: »Der Ball liegt vor dem leeren Tor, wir brauchen nur noch jemanden, der abschließt«, sagte Funke unter erneutem Applaus. Schmidt entgegnete ihr jedoch, im Bild bleibend: »Der Mittelstürmer, der den Elfmeter verwandeln müsste, heißt Jens Spahn. Und der würde Ihnen sagen, dass das Tor nicht leer ist, sondern dass mindestens vier Torwarte darin stehen.«

Mehrere Delegierte kritisierten den ABDA-Präsidenten für seine »zutiefst pessimistische Haltung«, wonach die Politik sich am Ende immer durchsetze. Dazu stehe er, hielt Schmidt dagegen. Er habe den Prozess bereits seit drei Jahren begleitet und halte seine Einschätzung nicht für pessimistisch, sondern für realistisch – und auf eine realistische Einschätzung des Präsidenten hätten die Delegierten einen Anspruch. Seinem demokratischen Verständnis nach sei es Aufgabe der Politik, Gesetze zu machen. Die Aufgabe der ABDA bestehe darin, den politischen Entscheidungsprozess zu begleiten – »und mehr nicht«.

Kerstin Kemmritz, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, äußerte ihr Bedauern darüber, dass momentan der Eindruck von zwei Lagern entstehe: einerseits diejenigen, die das Rx-VV weiter fordern und andererseits diejenigen, die es abgeschrieben haben. »Das stimmt so nicht, denn wir alle wissen ja, dass das Rx-VV die beste Lösung wäre, können uns gleichwohl aber auch für das Apotheken-Stärkungsgesetz stark machen. Der Bundesrat hat uns einen Weg aufgezeigt, wie wir diese beiden Bilder zur Deckung bringen können«, sagte Kemmritz. »Der Berufsstand sollte seine Einigkeit bewahren.«

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