Vor einem existenziellen Risiko für mittelständische Pharmaunternehmen warnte der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH). »Dass das Bundesministerium für Gesundheit nun fast eine Verdreifachung des Herstellerabschlags vorsieht, ist völlig inakzeptabel«, so BAH-Hauptgeschäftsführer Hubertus Cranz. »Viele mittelständische Unternehmen werden dies nicht verkraften können.« Dass das Preismoratorium über vier Jahre verlängert werden solle, bedeutet de facto für viele Arzneimittel bis zum Jahr 2026 einen Preisstand vom 1. August 2009, obwohl sich die Produktionskosten seitdem stark erhöht hätten. Der Inflationsausgleich könne das nur im Ansatz auffangen, so Cranz. Er betonte: »Wenn für Unternehmen eine kostendeckende Produktion nicht mehr möglich ist, müssen sie das Produkt aus dem Markt nehmen.« Ähnlich argumentierte der Branchenverband Pro Generika. Der Vorstandsvorsitzende Peter Stenico teilte mit: »Die Entscheidung, das Preismoratorium beizubehalten, finde ich fatal. Denn die Tatsache, dass die Preise für Arzneimittel auf dem Niveau von 2009 festgefroren sind, ist einer der Gründe, warum es immer wieder zu Engpässen kommt.«