Dauerstress macht Kopfzerbrechen |
Beruflich und in der Freizeit dauernd vor dem Bildschirm: Dann brummt der Schädel. / © Adobe Stock/gpointstudio
In den vielen Stunden, die wir vor digitalen Endgeräten verbringen, sieht Schmerzmediziner Jansen einen doppelten Stressor. »Wir sind dadurch einem Dauerbeschuss von negativen Informationen ausgesetzt: Krieg in Europa, schwierige wirtschaftliche Situation, unberechenbare Politik international und national. Diese Nachrichten kommen über alle möglichen Kanäle und Netzwerke und prasseln quasi im Sekundentakt auf uns ein. Das bedeutet gleichzeitig externer und interner Stress: Wir haben Dauerängste, fühlen uns dauerbedroht, die Kommunikation wird von Schreckensszenarien bestimmt. Angst führt zu einer vermehrten Freisetzung von Stresshormonen. Und Dauerstress führt eben zu Kopfzerbrechen«, erläutert er bei einer Presseveranstaltung des Unternehmens Opella (vormals Sanofi Consumer Healthcare) die negativen Auswirkungen der digitalen Dauerschleife.
Die digitale Welt fordert ihren gesundheitlichen Tribut. Immer mehr Menschen geben die stetige Bildschirmnutzung als Auslöser von Stress und Kopfschmerzen an, zeigt der aktuelle Kopfschmerz- und Migräne-Report des Thomapyrin®-Herstellers Opella ganz deutlich. Bei dieser repräsentativen Umfrage von Bilendi wurden 3300 Betroffene zwischen 18 und 79 Jahren im Zeitraum vom 17. bis 28. März 2025 zu ihren Kopfschmerzen befragt. Danach bleiben zwar emotionaler Stress, Schlafmangel und unregelmäßiges Essverhalten weiterhin relevante Kopfschmerzauslöser. Doch neuere gewinnen an Bedeutung und befeuern sich gegenseitig, wie Jansen darstellte.
So geben 37 Prozent der Befragten an, zwischen zwei und vier Stunden täglich am Handy zu verbringen. Bei weiteren 11 Prozent sind es sogar mehr als 4 Stunden. Außerdem sitzen 28 Prozent länger als 4 Stunden pro Tag am Computerbildschirm. Besonders hoch sind die Handyzeiten bei den jungen Menschen. Gleichzeitig gehen 64 Prozent der 18- bis 29-Jährigen davon aus, dass ihre Kopfschmerzen beziehungsweise Migräne durch den Medienkonsum negativ beeinflusst werden – ein Wert deutlich über dem Durchschnitt von 47 Prozent.
Eine viel beachtete Studie aus dem vergangenen Jahr, deren Daten während der Corona-bedingten Homeschooling-Phasen erhoben wurden, belegten eine Korrelation zwischen der Dauer digitaler Bildschirmexposition und der Zunahme von Kopfschmerzepisoden. Außerdem gebe es Hinweise darauf, dass die häufige Nutzung von Smartphone und Tablet den Kopf stärker belastet als Computerarbeit oder Fernsehen, informierte Jansen, der auch Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin ist. »Die Beschwerden äußern sich meist als Spannungskopfschmerz, hervorgerufen durch okuläre Überlastung, muskuläre Verspannungen und myofasziale Dysbalancen.«