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Gesund oder nicht?

Das Mikrobiom von Krankenhäusern

Nicht nur Menschen haben ihr eigenes, ganz persönliches Mikrobiom, sondern auch Gebäude. Ist das Gebäude ein Krankenhaus, gewinnt das Mikrobiom mit Blick auf nosokomiale Infektionen an Interesse. Untersuchungen zeigen, dass man auch Kliniken mit Probiotika behandeln kann.
Annette Rößler
06.05.2025  16:20 Uhr

Dem Gebäudemikrobiom beim Wachsen zugeschaut

Eine dieser Studien hat Gilbert mit seinem Team 2013 an einem Neubau des Universitätsklinikums von Chicago gemacht und die Ergebnisse 2017 im Fachjournal »Science Translational Medicine« veröffentlicht. Die Mikrobiota der einzelnen Patientenzimmer waren demnach stark geprägt von den jeweiligen Bewohnern und abhängig von deren Wechsel ebenfalls einem steten Wandel unterworfen. Nach einer Neubelegung habe sich das Raummikrobiom innerhalb von Stunden an das des neuen Patienten angeglichen, sagte Gilbert damals in einem Zeitungsinterview.

In Deutschland machten Forschende der Universität Jena und der Berliner Charité 2017 sehr ähnliche Beobachtungen in Patientenzimmern einer neurologischen Station des nach einem Umbau wiedereröffneten Bettenhochhauses der Charité in Berlin-Mitte (»Microbiome« 2021, DOI: 10.1186/s40168-021-01109-7). »Erstaunlich war dabei, wie schnell etwa Keime des Hautmikrobioms den Boden und die Türklinke beziehungsweise Bakterien der Mundflora das Waschbecken besiedelten«, sagte Erstautor Dr. Tilman Klassert in einer Pressemitteilung.

Sowohl die Diversität des Raummikrobioms als auch die Biomasse der vorhandenen Bakterien nahmen im Studienverlauf deutlich zu – obwohl die untersuchten Räume wie alle anderen Patientenzimmer täglich gereinigt und die Oberflächen im Zuge dessen auch desinfiziert wurden. Auf dem Boden sammelten sich mit der Zeit bakterielle Resistenzgene an.

Der Fund solcher Gene in Abklatschproben ist zwar nicht gleichbedeutend mit dem Nachweis von lebensfähigen, resistenten Bakterien – laut Gilbert und Hartmann stammt nur ein Viertel der bakteriellen DNA, die in Sequenzierstudien auf Oberflächen in Innenräumen nachgewiesen wird, aus intakten Zellen. Professor Dr. Hortense Slevogt, die Leiterin der Arbeitsgruppe in Jena, sagte anlässlich der Charité-Studie aber über die auf den Fußböden nachgewiesenen Resistenzgene: »Wir müssen davon ausgehen, dass diese den Weg in Krankheitserreger finden könnten.«

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