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Covid-19

Das Für und Wider zum Mundschutz

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist eine Diskussion um das Tragen von Schutzmasken entbrannt. Wie argumentieren Experten? Wie effektiv sind selbst genähte Masken? Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nimmt Stellung.
Carolin Lang
01.04.2020  10:26 Uhr

Wie effektiv sind Stoffmasken?

Mehr und mehr Menschen werden aufgrund des Mangels an industriell hergestellten MNS kreativ und nähen sich Masken selber. Eine ganze Reihe von Anleitungen sind im Internet beispielsweise auf YouTube zu finden. Auch zahlreiche Firmen beginnen mit der Produktion von Stoffmasken, etwa der Bekleidungshersteller Trigema oder der Matratzenhersteller Breckle. Experten warnen allerdings wegen des geringen Schutzes vor dem Gebrauch, insbesondere im Gesundheitswesen.

Dass sie damit Recht haben, zeigt etwa eine Studie von Forschern um Raina MacIntyre aus Sydney, die im »British Medical Journal« veröffentlicht wurde. Das Team verglich den Nutzen von Masken aus Stoff mit dem medizinischer Masken im Gesundheitswesen (DOI: 10.1136/bmjopen-2014-006577). An der vierwöchigen Studie nahmen 1607 Krankenhausmitarbeiter aus 14 verschiedenen Krankenhäusern in Hanoi teil. Ein Teil der Probanden trug während der Arbeit medizinische MNS, und zwar zwei Stück pro Acht-Stunden-Schicht. Eine andere Gruppe der Teilnehmer erhielt insgesamt fünf Stoffmasken, die sie während der Studiendauer waschen und rotieren sollte. Außerdem gab es eine Kontrollgruppe, die der üblichen Praxis in der Klinik folgte, was das Tragen von Masken einschloss. Die primären Endpunkte der Studie waren das Auftreten klinischer Atemwegserkrankungen, grippeähnlicher Erkrankungen und im Labor bestätigter Virusinfektionen der Atemwege.

Die Raten aller Infektionsergebnisse waren bei den Teilnehmern, die Stoffmasken trugen, am höchsten. Verglichen mit denjenigen, die medizinische Masken trugen, hatten sie eine statistisch signifikant höhere Rate grippeähnlicher Erkrankungen. Eine Analyse nach Maskengebrauch zeigte, dass grippeähnliche Erkrankungen und laborbestätigte Virusinfektionen in der Stoffmasken-Gruppe im Vergleich zur Gruppe mit medizinischen Masken signifikant höher waren. Die Durchdringung der Stoffmasken mit Partikeln betrug fast 97 Prozent, die der medizinischen Masken 44 Prozent.

Angesichts dieser Ergebnisse warnen die Autoren vor der Verwendung von Stoffmasken. Die Rückhaltung von Feuchtigkeit, die Wiederverwendung von Stoffmasken und eine schlechte Filterung könnten zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen. Es sei allerdings weitere Forschung erforderlich, um die Verwendung von Stoffmasken genauer zu untersuchen. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Stoffmasken jedoch nicht für Krankenhaus-Mitarbeiter empfohlen werden.

Und für die Allgemeinbevölkerung? Hierzu äußerte sich RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler am Dienstag prinzipiell positiv. »Es hängt vom Material ab«, sagte er. Auch ein selbstgebauter Schutz halte Tröpfchen zurück, wenn man huste und niese. »Deswegen ist er für den Schutz von anderen von Relevanz.«

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