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Schuppenflechte

Das A und F von Sonelokimab

Für die Behandlung der Schuppenflechte sind in den vergangenen Jahren einige Antikörper auf den Markt gekommen. Eines Tages könnte Sonelokimab hinzukommen, ein sogenannter Nanobody.
Sven Siebenand
15.07.2021  16:30 Uhr

Antikörper beim Menschen setzen sich aus zwei schweren und zwei leichten Ketten zusammen. Lamas und zum Beispiel auch Haie bilden unter anderem auch Antikörper, bei denen die leichten Ketten fehlen. Diese sind Vorbild für die sogenannten Nanobodies. Im Vergleich zu den Schwere-Ketten-Antikörpern von Lamas sind Nanobodies noch einmal deutlich kleiner, da sie ausschließlich aus der variablen Domäne bestehen, die für die Antigenbindung nötig ist. Im Jahr 2018 kam mit Caplacizumab (Cablivi®) ein erster Nanobody auf den deutschen Markt.

Für die Indikation Psoriasis könnte in Zukunft ebenfalls ein Nanobody interessant werden: Sonelokimab wird von der Firma Merck derzeit klinisch getestet. Der Nanobody ist gegen die Interleukine (IL) 17 A und 17 F gerichtet. Die beiden Zytokine spielen in der Pathogenese der Schuppenflechte eine wichtige Rolle. Mit Secukinumab (Cosentyx®) und Ixekizumab (Taltz®) gibt es bereits gegen IL-17A-gerichtete Antikörper. Brodalumab (Kyntheum®) ist gegen den Interleukin-17A-Rezeptor gerichtet. Einen gleichzeitig gegen IL-17A und -17F gerichteten Wirkstoff gibt bisher noch nicht auf dem Markt. Vor wenigen Wochen hat der Ausschuss für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelbehörde EMA jedoch empfohlen, den Antikörper Bimekizumab (Bimzelx®) bei Psoriasis zuzulassen. Er ist gegen IL-17A und IL-17F gerichtet. Anders als Sonelokimab handelt es sich dabei aber nicht um einen Nanobody.

Sonelokimab besteht aus drei einzelnen Nanobodies, die miteinander verbunden sind. Davon ist einer gegen IL-17A, einer gegen IL-17F und einer gegen humanes Serumalbumin gerichtet. Letzteres dient dazu, die Halbwertszeit zu verlängern.

In einer placebokontrollierten Phase-IIb-Studie wurde der neue Antikörper bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei mehr als 300 Patientinnen und Patienten getestet. Wie Merck mitteilt, erreichte die Studie ihren primären Endpunkt sowie sekundäre Endpunkte mit hoher statistischer Signifikanz. In einer Publikation der Studienergebnisse im Fachjournal »Lancet« heißt es, dass die Behandlung mit Sonelokimab-Dosen von 120 mg oder weniger einen signifikanten klinischen Nutzen gegenüber Placebo zeigte, inklusive raschem Wirkeintritt, dauerhaften Verbesserungen und einem akzeptablen Sicherheitsprofil. Nun bleibt abzuwarten, wie sich Sonelokimab in Phase III der klinischen Entwicklung schlagen wird.

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