Curevac Aktie legt am ersten Tag 3,5-fach zu |
Die Notierung an der Börse habe für Curevac diverse Vorteile über den Kapitalzufluss hinaus, betonte Finanzchef Kemula am Freitag. Gerade an einer Börse wie der Nasdaq mache die Platzierung Curevac international bekannter und werde auch bei der globalen Suche nach Fachkräften helfen. Curevac hat zum Stand Ende Juni diesen Jahres 484 Beschäftigte. Bis auf 13 in den USA arbeiten sie alle in Deutschland.
Hopp hielt bisher über seine Firma Dievini knapp 54 Prozent an Curevac, nach dem Börsengang werden es gut 49 Prozent sein. Die stattliche Förderbank KfW kommt dann noch auf knapp 17 Prozent und der Pharmakonzern GlaxoSmithKline auf gut 8 Prozent. An der Börse werden nun knapp zehn Prozent der Anteile gehandelt. In einer kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde hatte Curevac bereits rund 560 Millionen Euro von Investoren eingesammelt. Darunter war auch der Bund, der im Juni den Einstieg der KfW für 300 Millionen Euro mitgeteilt hatte. Ziel war demnach auch, im Rennen um einen Corona-Impfstoff eine mögliche Übernahme aus dem Ausland zu verhindern. Nach Angaben der Bundesregierung ging die Initiative vom Unternehmen aus.
Als weitere Investoren traten etwa der Staatsfonds von Katar und GlaxoSmithKline in Erscheinung. Das britische Unternehmen zählt zu den führenden Impfstoff-Konzernen in Europa. Der Corona-Impfstoff von Curevac soll in kleineren Dosen als bei Konkurrenten verabreicht werden - damit könnte die Firma bei gleichen Produktionsmengen mehr Menschen versorgen.
Anfang März hatte US-Präsident Donald Trump den damaligen Curevac-Chef Dan Menichella und weitere Pharmavertreter ins Weiße Haus eingeladen, um sich über die Impfstoffsuche zu informieren. Kurz darauf gab es Wirbel um die baden-württembergische Firma: Medienberichte, wonach Trump versucht habe, den Impfstoff exklusiv für sein Land zu sichern und dafür einen hoher Betrag angeboten habe, sorgten für Empörung. Danach stieg der Bund ein. «Wir standen im Mittelpunkt eines politischen Sturms», sagte Finanzchef Kemula. Ein Angebot von Trump habe es aber nicht gegeben.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.