Covid-19-Leitlinie aktualisiert |
Sven Siebenand |
15.09.2022 07:00 Uhr |
Neu eingefügt in der Leitlinie ist auch ein Hinweis, dass der Einsatz des gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 gerichteten monoklonalen Antikörpers Sotrovimab (Xevudy®) nicht mehr empfohlen wird, da er bei den derzeit in Deutschland dominierenden Omikron-Sublinien nicht ausreichend (in vitro) wirksam sei.
Bei den immunmodulatorischen Medikamenten wurden frühere Empfehlungen bestätigt. Dazu zählt der Rat, dass bei Covid-19 und Low-Flow/High-Flow-Sauerstofftherapie oder nicht-invasiver/invasiver Beatmung eine Therapie mit systemischen Corticoiden erfolgen sollte. Die Therapie sollte mit 6 mg Dexamethason peroral oder intravenös über zehn Tage erfolgen. Bei milder bis moderater Erkrankung ohne Notwendigkeit einer Sauerstoffgabe soll keine Therapie mit systemischen Corticoiden erfolgen.
Der Januskinase-Hemmer Baricitinib (Olumiant®) sollte bei Covid-19-Pneumonie und Low-Flow-/High-Flow-Sauerstofftherapie oder nicht invasiver Beatmung unter Beachtung der Kontraindikationen eingesetzt werden, aber nicht mit Tocilizumab (RoActemra®) kombiniert werden. Zu dem Interleukin-6-Rezeptorantagonisten heißt es wiederum, dass der Antikörper bei Covid-19-Patienten mit progredient schwerer Erkrankung verabreicht werden sollte. Nicht empfohlen wird Tocilizumab aber bei Erkrankung ohne oder mit niedrigem Sauerstoffbedarf sowie bei bestehender invasiver Beatmung.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.