Covid-19-Impfstoffe in die Regelversorgung |
Christina Hohmann-Jeddi |
18.11.2021 16:00 Uhr |
In seinem Bericht ging der LAKT-Präsident auch auf das Ergebnis der Bundestagswahl und die derzeit erfolgende Neubildung der Regierung ein, die ja aller Voraussicht nach eine Ampelkoalition sein werde. Was dies für die Apothekerschaft bedeute, sei derzeit noch schlecht abzuschätzen, solange die Besetzung des Kabinetts und vor allem des Gesundheitsministeriums nicht feststehe und solange die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen nicht bekannt seien. »Wir werden eine andere Politik haben«, zeigte sich Schreiber überzeugt. Dem Geschäftsführer der LAKT, Danny Neidel, zufolge könne auf die Apotheken in den kommenden Jahren verstärkte Strukturdiskussionen zukommen.
Eines der wenigen Themen, die aus den Koalitionsverhandlungen nach außen gedrungen waren, ist die mögliche Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken, bei der auch eine Abgabe über Apotheken diskutiert wird. Die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hatte vorige Woche erklärt, dass die Apothekerschaft im Fall einer Legalisierung zum Verkauf von Cannabis unter bestimmten Bedingungen bereit wäre, wenn das von Politik gewünscht sei, auch wenn es hier einen »heilberuflichen Zielkonflikt« gebe.
Der LAKT-Präsident nutzte die Kammerversammlung, um ein Stimmungsbild zu diesem kontroversen Thema einzufangen. Das fiel überraschend klar aus: Cannabis zu therapeutischen Zwecken gehöre in die Apotheke, Cannabis zu Genusszwecken auf keinen Fall. Der Verkauf der Droge zu Genusszwecken stehe dem Heilberufsverständnis »diametral gegenüber«, hieß es in der Diskussion. Hehre Ziele, wie eine Kontrolle des Konsums und der Qualität der Droge sowie Beratung der Konsumenten, wären in der Praxis vermutlich auch bei Abgabe über Apotheken nicht zu erreichen, auch weil Apotheken vermutlich nur eine Abgabestelle von mehreren sein werden. Letztlich könnte der Cannabisverkauf dem Image der Apotheken stark schaden. Trotz der ablehnenden Haltung werde man die weitere Diskussion zu diesem Thema aber begleiten und »nicht vom Tisch aufstehen«.
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