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Coronakrise vervierfacht Bundesausgaben für Gesundheit

Die Coronakrise ist teuer. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) hat die anhaltende Pandemie die Ausgaben des Bundes für das Gesundheitswesen drastisch in die Höhe schnellen lassen. Im Vergleich nimmt das Gesundheitswesen demnach aber einen kleinen Ausgabenblock ein.
Cornelia Dölger
07.12.2021  12:30 Uhr

Die Tendenz ist eindeutig: Der Bund muss immer mehr zahlen, gleichzeitig aber geht es auch bei den Einnahmen nach oben. Das geht aus aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor, wonach die Gesamtausgaben des Bundes in den Jahren 2005 bis 2020 um 55,9 Prozent von 325,9 Milliarden Euro auf 508,2 Milliarden Euro gestiegen sind. Als Basis dienen dabei die Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR), die Ausgaben wie etwa Bruttoinvestitionen, Arbeitnehmerentgelte oder Sozialleistungen umfasst. In Abgrenzung dazu seien im selben Zeitraum die Einnahmen des Bundes gestiegen, teilten die Wiesbadener Statistiker jetzt mit. Hier verzeichneten sie ein Plus um 51 Prozent von 279,3 Milliarden auf 421,7 Milliarden Euro.

Gesundheitswesen verzeichnet das größte Minus 

Nachhaltig ins Gewicht fiel bei den Ausgaben der Gesundheitssektor und hierbei insbesondere die Coronakrise. Zwar macht laut Destatis das Gesundheitswesen in der Gesamtschau aller Bundesausgaben nur einen kleinen Teil aus, aber hier gibt es das dickste Minus zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2005 musste der Bund für Gesundheitsdinge im Jahr 2020 fast sechs Mal mehr ausgeben, schreiben die Statistiker. Die Ausgaben hätten sich im 15-Jahres-Vergleich von 4,7 Milliarden Euro auf 27,7 Milliarden Euro erhöht. Ein großer Kostentreiber war dabei die Pandemie: Allein von 2019 bis 2020, dem ersten Coronajahr, schossen die Gesundheitsausgaben durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung um mehr als das Vierfache in die Höhe; 2019 hatten sie noch bei 6,8 Milliarden Euro gelegen.

Dass sich in Sachen Klimaschutz politisch etwas tut, schlägt sich ebenfalls in den Berechnungen nieder. Laut Destatis wuchsen die Ausgaben im Zeitraum 2005 bis 2020 ebenfalls »überproportional stark«: Sie vervierfachten sich von 2,0 Milliarden auf 8,1 Milliarden Euro. Größter Ausgabenblock für die Staatskassen ist und bleibt der Bereich »Soziale Sicherung«, der im vergangenen Jahr 209,1 Milliarden Euro kostete, ein Plus von 35,8 Prozent gegenüber 2005. Dahinter folgten laut Destatis die »Allgemeine öffentliche Verwaltung« mit 128,1 Milliarden Euro (plus 39,3 Prozent gegenüber 2005) sowie »Wirtschaftliche Angelegenheiten«, die den Bund 2020 rund 65,2 Milliarden Euro und damit 101,3 Prozent mehr als 2005 kosteten. Die Verteidigung schlug mit 40,0 Milliarden Euro zu Buche (plus 69,2 Prozent gegenüber 2005).

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