Chronische Erkrankungen im Fokus |
Den Grußworten folgten die Ergebnispräsentationen. Aus der Motivation heraus, eine anwendungsfreundlichere Darreichungsform zur Behandlung von chronisch rezidivierenden Vaginalmykosen zu entwickeln, stellte die Gruppe, die sich mit dem Thema Urogenitaltrakt beschäftigt hatte, eine Vaginalring-Rezeptur mit konstant freigesetztem antimykotischem Wirkstoff vor.
Die Gruppe, die sich auf Atemwege spezialisiert hatte, untersuchte, ob 1,8-Cineol Exazerbationen bei chronischen Atemwegserkrankungen reduzieren kann. An der Trachea einer Maus in einem Organbad konnten sie zeigen, dass 1,8-Cineol und Limonen die Kontraktionsspannung erhöhen. Weitere Studierende hatten sich mit chronisch entzündlichen Erkrankungen beschäftigt. Ob Niembaumblätter-Extrakte bei Psoriasis helfen könnten, untersuchten sie etwa mittels eines Zellproliferationsassays oder Messungen des oxidativen Stresses an Zellmodellen. Die Ergebnisse legen eine antiinflammatorische Wirkung der Extrakte nahe.
Eine Gruppe hatte sich dem Nervensystem gewidmet. Sie hatte im Zellmodell untersucht, wie oxidativer Stress den Verlauf von Morbus Parkinson beeinflusst. Eine weitere Kleingruppe hatte sich mit dem Gastrointestinaltrakt befasst. Wie lässt sich die Therapie von Sodbrennen und Refluxerkrankungen optimieren? Die Idee: Eine Arzneiform, die magensaftresistente Granulate des Protonenpumpeninhibitors Omeprazol und des Antazidums Hydrolactit in einer Kapsel vereint. Wie sich die orale Bioverfügbarkeit von Cannabidiol steigern lässt, präsentierte die Gruppe, die sich mit dem Bewegungsapparat beschäftigt hatte. Sie entwickelten hierzu ein »Self-Emulsifying Drug Delivery System«.
Andere Studierende hatten sich mit dem Herzkreislaufsystem auseinandergesetzt. Sie hatten untersucht, wie sich Lagerungsbedingungen auf die Stabilität von Simvastatin-Tabletten auswirken. Die Gruppe, die sich dem Immunsystem gewidmet hatte, präsentierte verkapselte Minitabletten mit Dimethylfumarat als Optimierungsvorschlag zur Therapie der Multiplen Sklerose. Dabei diskutierte sie auch die Stabilität ihrer selbst hergestellten Kapseln im Vergleich zu verfügbaren Fertigarzneimitteln.