Cannabis-Legalisierung brächte knapp 5 Milliarden Euro |
Die Studie prognostiziert auf Grundlage des Gesamtbedarfs von 400 Tonnen Cannabis zudem einen Bedarf von rund 27.600 Vollzeit-Arbeitsplätzen, die in der Cannabis-Wirtschaft arbeiten würden. Die Arbeitsplätze beziehen sich dabei auf die gesamte Produktionsindustrie, vom Anbau bis zum Verkauf.
»Die Verbotspolitik bei Cannabis ist gescheitert und konnte den Drogenkonsum nicht eindämmen«, erklärte Haucap laut Mitteilung des DICE. »Gerade weil aber der Cannabiskonsum gesundheitsschädlich sein kann, sollte der Schwarzmarkt unter staatliche Aufsicht gestellt werden.« Durch eine Regulierung des Marktes steige nicht nur der Schutz der Verbraucher, weil die Qualität des Cannabis sichergestellt werden könne, sondern es würde auch die Suchtprävention erleichtert, sowie Behörden und der Staatshaushalt entlastet, so Haucap.
2018 gab es bereits eine ähnliche Studie, allerdings wurde hier noch ein geringeres Aufkommen geschätzt. Hintergrund ist vor allem, dass mittlerweile von einem höheren Cannabis-Konsum ausgegangen werden kann. Zudem seien etwa die Produktionskosten weltweit gesunken, sodass die Steuer höher angesetzt werden und Cannabis trotzdem für 10 Euro pro Gramm verkauft werden könnte (brutto). Der durchschnittliche Schwarzmarktpreis lag 2019 laut Studie in Deutschland bei 10 Euro je Gramm, dieser Wert soll auch heute noch gültig sein, so Haucap.
Bei der Überlegung, wo Cannabis zu Genusszwecken legal abgegeben werden könnte, steht immer wieder der Verkauf in Apotheken zur Debatte. Die Apothekerschaft hat sich prinzipiell bereiterklärt, diese Aufgabe im Fall der Fälle zu übernehmen, allerdings sehen die Pharmazeuten dabei auch einen heilberuflichen Konflikt. In Deutschland wird Cannabis bereits seit einigen Monaten angebaut, allerdings bislang nur zu medizinischen Zwecken.
Die Cannabis-Studie kann über die Website des DICE heruntergeladen werden.