Bundesregierung will Impfstoff-Produktion beschleunigen |
Zudem solle geprüft werden, ob es möglich ist, den zeitlichen Abstand zwischen erster und zweiter Impfung zu vergrößern. Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) kritisierte den Vorstoß, den Zeitraum zwischen den beiden Impfungen zu vergrößern. Dem Sender «NDR Info» sagte sie am Dienstag, dass man sich an Vorgaben der Herstellerfirma halten müsse. Auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) sprach sich gegen die Verzögerung der zweiten Impfdosis aus.
An mangelnder Impfstoffbeschaffung hatte es seit Tagen Kritik gegeben - auch aus der SPD. Scholz überreichte Spahn laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung am Montag im Namen der SPD-regierten Länder einen vierseitigen Katalog mit kritischen Fragen rund um das Thema Impfen. FDP-Generalsekretär Volker Wissing sagte im ARD-Morgenmagazin: «Das Hauptproblem, was wir gegenwärtig haben, ist, dass offensichtlich ja nicht in ausreichender Menge Impfstoff bestellt worden ist.» Mehrere CDU-Politiker wiesen die Kritik an Spahn zurück. Dieser forderte vom Koalitionspartner gemeinsames Agieren ein. «In dieser echt schweren Phase der Pandemie, denke ich, erwarten die Bürgerinnen und Bürger zu Recht Geschlossenheit und Entschlossenheit ihrer Regierung», sagte er im ARD-«Morgenmagazin».
Spahn warf der SPD indirekt vor, bereits wahltaktisch zu agieren. Spahn hatte am Abend das Ziel bekräftigt, bis zum Sommer jedem ein Impfangebot in Deutschland machen zu können. Das hänge aber auch davon ab, dass weitere Zulassungen von Impfstoffen erfolgen.
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