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Grippe-Impfungen evaluiert

Bürger können sich weitere Impfungen in Apotheken vorstellen

Grippeschutzimpfungen in Apotheken werden hierzulande inzwischen in einigen Regionen angeboten. Eine aktuelle Auswertung des Modellprojekts an Rhein und Ruhr zeigt: Viele Menschen hätten sich ohne das Angebot dort nicht impfen lassen. Entsprechend offen sind sie für ein erweitertes Angebot.
Cornelia Dölger
03.05.2022  14:00 Uhr
Bürger können sich weitere Impfungen in Apotheken vorstellen

Nur wenige Tage nachdem die Ampelkoalition ihre Absicht kundtat, die Grippeschutzimpfungen in Apotheken in die Regelversorgung zu bringen und somit zu verstetigen, können der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) und die AOK Rheinland/Hamburg einen weiteren Erfolg für ihr Modellvorhaben in der Region vermelden. Laut einer wissenschaftlichen Auswertung der Daten aus der vor Kurzem zuende gegangenen Grippeimpfsaison werde das Angebot »immer besser angenommen«, wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt. Es war bereits die zweite Saison, die evaluiert wurde. Die Auswertung nahm das Forschungsunternehmens »May & Bauer – Konzepte im Gesundheitsmarkt« vor.

Vor allem das Vertrauen in die Kompetenz der Apotheken, die gute Erreichbarkeit und das Impfen ohne lange Wartezeiten seien elementare Kriterien für die Impfung in der Offizin, hieß es in der Mitteilung. Insbesondere habe die Evaluation gezeigt, dass das Angebot auch Menschen bediente, die sich ansonsten nicht hätten impfen lassen: Etwa die Hälfte der 1400 Geimpften habe dies angegeben. »Besonders erfreulich ist, dass noch mehr Menschen über den niederschwelligen Zugang in der Apotheke erreicht werden konnten, die sich sonst nicht hätten impfen lassen«, so Gesundheitsökonom Professor Uwe May. Ein solcher Trend hatte sich bereits bei der Vorstellung der ersten Auswertung vor gut einem Jahr abgezeichnet.

Ergebnis ist versorgungspolitisch bedeutsam

Das Ergebnis sei auch versorgungspolitisch von Bedeutung, wie Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer berichtete: »Wegweisend ist auch die Erkenntnis, dass fast alle Menschen, die sich in der Apotheke gegen Grippe haben impfen lassen, sich auch gegen andere Erkrankungen durch Apothekerinnen oder Apotheker impfen lassen würden.« Das Ergebnis mache also darauf aufmerksam, dass ein niedrigschwelliges Impfangebot die Prävention vieler anderer Erkrankungen ebenfalls »erheblich verbessern könnte«, so Bauer. Die Überführung der Grippeschutzimpfung in die Regelversorgung könne hier nur der erste Schritt sein. Auch etwa die Impfungen gegen FSME und Pneumokokken ließen sich »nach unseren Forschungserkenntnissen sehr erfolgversprechend in den Apotheken umsetzen«.

Die Ampelpläne, Apothekenimpfungen per Änderungsantrag in das Pflegebonusgesetz zu überführen, war vorige Woche auf teils heftige Kritik aus der Ärzteschaft gestoßen. Angedacht ist laut Koalition, dass die Apothekenimpfungen in einen entsprechenden Abschnitt in das Infektionsschutzgesetz eingefügt werden sollen. Darauf hatte etwa die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit harscher Ablehnung reagiert: »Den Apothekern fehlt es beim Impfen schlicht an medizinischer Kompetenz«, hatte sie in einer Mitteilung geschrieben. Auch die Bundesärztekammer (BÄK) erklärte, dass das Impfen eine ärztliche Aufgabe bleiben solle.

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