Botendienstpauschale wird im September ausgezahlt |
Gerade in den letzten Monaten nahmen viele Patienten den Botendienst der Apotheke in Anspruch. Dafür soll die per Gesetz versprochene Pauschale nun bald ausgezahlt werden. / Foto: Getty Images/ADragan
Die Apotheken in Deutschland können ab Ende September 2020 mit der Auszahlung einer einmaligen Pauschale von 250 Euro (netto) rechnen, die ihnen per Gesetz für die Ausstattung des Botendienstes mit Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln zusteht. Am 22. April trat das entsprechende Gesetz, die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung, in Kraft.
Die Abrechnung mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Auszahlung an die Apotheken wird der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) des Deutschen Apothekerverbands (DAV) mithilfe einer Beleihung durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) übernehmen. Das sieht die »Vereinbarung über die Finanzierung und Auszahlung von einmaligen Botendienst-Pauschalen gemäß § 4 Absatz 2 der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung« zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem DAV vor, die nunmehr in Kraft getreten ist.
»Die Apotheken standen und stehen an vorderster Front bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Das hat zusätzliche Kosten verursacht, auch für den Botendienst«, sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker. Deswegen sei es nur konsequent, dass die Betriebe neben dem Zuschuss zum einzelnen Botendienst auch eine Ausstattungspauschale bekommen, die einen Teil der Kosten deckt, so Becker. »Wir haben jetzt die Bedingungen für die Auszahlung der 250 Euro mit den Krankenkassen ausgehandelt. Ich freue mich, dass wir ein unkompliziertes Procedere gefunden haben.« Laut DAV-Vorsitzenden ist kein Antragsverfahren nötig. Alle Apotheken, die mindestens einmal die Sonder-PZN 06461110 für Botendienste abgerechnet haben, sollen die die Überweisung auch bekommen. Weiter erklärte Becker: »Der Nacht- und Notdienstfonds des DAV garantiert eine schnelle und bürokratiearme Abwicklung. Die 5 Euro Aufwandspauschale, die er dafür in Abzug bringen muss, halte ich für gut vertretbar.«
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