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Covid-19

Blutverdünnung kann Vorteile haben

Erhalten Patienten mit Covid-19 eine medikamentöse Blutverdünnung, kann sich das möglicherweise positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Zumindest bei mechanisch beatmeten Patienten zeigten sich in einer Beobachtungsstudie Vorteile.
Annette Mende
08.05.2020  12:00 Uhr

Unter den vielen möglichen Schäden, die eine Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 anrichten kann, ist auch eine Veränderung der Blutgerinnung. Mehrere Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Thromboseneigung bei Covid-19-Patienten steigen kann. Die vermehrte Bildung von Blutgerinnseln wird auch als Ursache für andere mögliche Komplikationen wie die Hautmanifestationen, die erhöhte Schlaganfallrate und die häufig nachlassende Nierenleistung bei Covid-19-Patienten diskutiert.

Medikamentös gegenzusteuern, ist daher ein plausibler Ansatz, den Ärzte in Krankenhäusern der Mount-Sinai-Gruppe in New York jetzt retrospektiv untersuchten. Sie werteten die Patientenakten von 2773 hospitalisierten Covid-19-Patienten dahingehend aus, ob sich die Mortalitätsraten von Patienten, die in der Klinik eine systemische Antikoagulation erhalten hatten, und nicht antikoagulierten Patienten unterschieden. Das Ergebnis der Untersuchung veröffentlichten sie – bislang noch in der Rohfassung – auf der Website des »Journal of the American College of Cardiology«.

786 Patienten (28 Prozent) waren während ihres Krankenhausaufenthalts mit Blutverdünnern behandelt worden. Von diesen starben 22,5 Prozent, und zwar im Median nach 21 Tagen. In der Gruppe der nicht antikoagulierten Patienten lag die Mortalität bei 22,8 Prozent und die Patienten starben im Median nach 14 Tagen. Es zeigte sich also kein Überlebensvorteil für eine der beiden Gruppen.

Anders sah es aus, wenn ausschließlich die 395 Patienten betrachtet wurden, die mechanisch beatmet werden mussten. In dieser Subgruppe betrug die Mortalität 29,1 Prozent bei Patienten unter Antikoagulation und 62,7 Prozent bei Patienten ohne. Die medianen Überlebenszeiträume waren 21 beziehungsweise neun Tage. Blutungskomplikationen waren bei antikoagulierten Patienten mit 3 Prozent versus 1,9 Prozent zwar häufiger, aber insgesamt selten.

Die Aussagekraft dieser Daten ist begrenzt, weil es sich um eine Beobachtungsstudie handelt und wichtige Informationen wie die Indikation für die Antikoagulation und Charakteristika, die eine weitere Unterteilung der Gruppe der beatmeten Patienten nach Schweregrad der Covid-19-Erkrankung erlauben, nicht erfasst wurden. Dennoch deuten sie einen möglichen Vorteil für beatmete Patienten durch die Antikoagulation an, so das Fazit der Autoren. Dies solle in randomisierten Studien weiter untersucht werden.

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