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Ibuprofen, Phytopharmaka, Mannose 

Blasenentzündung ohne Antibiotika behandeln

Akute unkomplizierte Harnwegsinfektionen erfordern nicht zwangsläufig eine Behandlung mit Antibiotika. Die aktuelle S3-Leitlinie räumt der symptomatischen Therapie eine Bedeutung ein und spricht sich jenseits einer Antibiose für Ibuprofen, Phytopharmaka und Mannose aus.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 21.05.2021  07:00 Uhr

Dauerbrenner Zystitis

Etwa jeder zweiten Frau wird mindestens einmal im Leben eine Blasenentzündung zu schaffen machen. Und dabei bleibt es häufig nicht. Denn diese Infekte des Urogenitaltrakts haben eine hohe Tendenz, wiederzukehren. So erleiden nach einem ersten Infekt rund 20 Prozent junger Frauen innerhalb eines Jahres ein Rezidiv. Definitionsgemäß ist ein Harnwegsinfekt rezidivierend, wenn mindestens zwei Episoden innerhalb eines halben Jahres oder mindestens drei in zwölf Monaten der Frau zu schaffen machen.

Für häufig wiederkehrende Zystitiden nennen die Leitlinienautoren Adipositas und eine übertriebene Intimhygiene als Risikofaktoren. Auch der Gebrauch von Diaphragmen und Spermiziden ist mit einem deutlichen Risikoanstieg – laut Studien auf das 2- bis 14-Fache – assoziiert. Möglicherweise hilft es, ein anderes Verhütungsmittel zu wählen. Frauen, die häufig nach dem Geschlechtsverkehr Harnwegsinfekte entwickeln, wird oft die Blasenentleerung »danach« empfohlen. Allerdings sind gemäß Leitlinie die Daten dazu widersprüchlich. Verlässlicher wirke da ein Antibiotikum als Einmalgabe, das Frauen nach dem Geschlechtsverkehr anwenden. Bei Frauen in der Menopause kann die lokale Estriol-Substitution (0,5 mg/d) ein Versuch wert sein. Durch einen lokalen Hormonmangel ist der vaginale pH-Wert erhöht und Krankheitserreger können sich leichter ansiedeln. Ob dies auch jüngeren Patientinnen helfen könnte, ist unklar.

Rezidiv vorbeugen

Erstmals hat das Autorenteam auch die Prophylaxe rezidivierender Infektionen zum Thema einer Zystitiden-Leitlinie gemacht. Dabei sind nicht antibiotische Maßnahmen einer präventiven Langzeitantibiose vorzuziehen. So ist etwa eine dreimonatige Behandlung mit dem oralen Immunprophylaktikum UroVaxom® aus einem E.-coli-Lysat oder die intramuskuläre Gabe – drei Injektionen in wöchentlichem Abstand – von StroVac® (aktive Immunisierung mittels inaktivierter Keime) einen Versuch wert.

Ein positives Votum gaben die Leitlinienautoren auch der D-Mannose (wie Femannose®). In einer kontrollierten Studie erwies sich die regelmäßige Einnahme von täglich 2 g D-Mannose in einem Glas Wasser bei Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfekten als ebenso effektiv wie eine Langzeitprophylaxe über sechs Monate mit täglich 50 mg Nitrofurantoin. Zudem verursachte der Einfachzucker, der kaum verstoffwechselt, sondern fast vollständig über den Urin ausgeschieden wird, deutlich weniger Nebenwirkungen. Die Wirkung der D-Mannose – die übrigens auch in Cranberries enthalten ist – beruht darauf, dass der Zucker an Bakterien bindet und so deren Typ-1-Fimbrien-vermittelte Adhäsion an die Blasenschleimhaut verhindert. Ob D-Mannose auch in Form eines Gels (wie Gepan® Mannose-Gel ) einen Effekt zeigen könnte, darauf geht die Leitlinie nicht ein.

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