Pharmazeutische Zeitung online
Expertenmeinungen

Biontech und Pfizer müssen mehr Daten liefern

Es war wohl die beste Nachricht des Tages gestern: Biontechs und Pfizers Corona-Impstoffkandidat gewährt einen bis zu 90-prozentigen Schutz vor Covid-19. Wie schätzen unabhängige Experten diese Meldung ein?
Daniela Hüttemann
10.11.2020  16:55 Uhr

Ein Silberstreif am Horizont

»Die ersten Daten aus einer Zwischenanalyse für den mRNA-Impfstoffkandidat BNT162b2 sind ein Silberstreifen an dem sonst so düsteren Horizont «, urteilt Professor Dr. Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin sowie Leiter der dortigen Spezialeinheit für hochansteckende lebensbedrohliche Infektionen, München Klinik Schwabing, der mit die ersten Covid-19-Patienten in Deutschland behandelt hat.

Er erklärt: »Basierend auf knapp 39.000 auswertbaren Probanden, die zwei Impfdosen in Form eines Verums beziehungsweise eines Placebos im Abstand von drei Wochen erhielten, zeigte sich eine Woche nach der zweiten Gabe eine deutliche Reduktion einer SARS-CoV-2-Infektion im Bereich von über 90 Prozent – das heißt, 9 von 10 Menschen können durch die Impfung vor einer Infektion geschützt werden.«

Wendter hält diese Quote für bemerkenswert, so haben sich die meisten laufenden Impfstoffstudien bislang nur ein Ziel von 50 Prozent gesetzt. »Darüber hinaus ist zu betonen, dass ein scharfer Endpunkt definiert wurde – Infektion ja oder nein. Alternativ könnte man mit weniger hohen Erwartungen an ein Vakzin auch bereits abgeschwächte Krankheitsverläufe, sogenannte mitigierte Verläufe, als Erfolg werten. Außerdem scheint die mRNA-Impfung bereits nach vier Wochen zu wirken, das heißt, man muss nicht lange auf den Schutz warten.«

mRNA-Impfstoffe bringen einige Vorteile mit

Für Wendtner ist dies ein gutes Zeichen für die Entwicklung von genbasierten Impfstoffen insgesamt: »Die übergeordnete Botschaft ist, dass ein völlig neues Impfprinzip auf der Basis von passgenauen mRNA-Impfstoffen erstmalig seine Effektivität bewiesen hat und bewährte Strategien auf der Basis von aufwendigen Virusvektoren oder ähnlichem damit in den Hintergrund rücken.« Das Herstellungsverfahren sei im Vergleich zu klassischen Impfstoffen sehr viel schneller und könne auch relativ schnell bei Auftreten von Virusmutationen angepasst werden.

Doch auch der Münchener Infektiologe schränkt ein: »Die Nachbeobachtungszeit ist noch sehr kurz, die seitens der FDA geforderten 60 Tage nach der zweiten Impfdosis werden aber bereits in Kürze, also in der dritten Novemberwoche erzielt sein.« Biontech teilte heute mit, dass die Firmen dann die Zulassung in den USA einreichen wollen.

»Zumindest kurzfristig war diese Vakzine sehr sicher – es wurden keine ernsthaften Sicherheitsbedenken seitens eines unabhängigen Datenüberwachungskomitees geäußert«, so Wendter, doch müsse man die Langzeitsicherheit auf dem Radar behalten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa