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Expertenmeinungen

Biontech und Pfizer müssen mehr Daten liefern

Es war wohl die beste Nachricht des Tages gestern: Biontechs und Pfizers Corona-Impstoffkandidat gewährt einen bis zu 90-prozentigen Schutz vor Covid-19. Wie schätzen unabhängige Experten diese Meldung ein?
Daniela Hüttemann
10.11.2020  16:55 Uhr
Biontech und Pfizer müssen mehr Daten liefern

Die Nachricht elektrisierte am Montag nicht nur die Börse: Als erste Vakzine lagen für den mRNA-Impfstoff BNT162b2 des Mainzer Unternehmens Biontech in Kooperation mit US-Pharmariesen Pfizer Daten zur Wirksamkeit aus einer Phase-III-Studie vor, und dann auch noch so gute: Die zweifache Impfung soll einen 90-prozentigen Schutz vor Ausbruch einer Covid-19-Erkrankung bieten.

Dazu hat das Science Media Center im Verlaufe des Tages fünf Experten-Einschätzungen eingeholt. Geradezu euphorisch äußerte sich Dr. Florian Krammer, Professor für Impfstoffforschung an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai, New York. »Das sind fantastische Resultate. Selbstverständlich wäre es besser, altersspezifische Daten zu sehen, aber ich vermute, dass diese bald publiziert werden. Ehrlich gesagt, ist das die beste Nachricht, die ich seit dem 10. Januar erhalten habe.« Insgesamt reagierten alle befragten Infektiologen erfreut, für eine endgültige Bewertung sei es aber noch zu früh, allein schon, weil die Daten bislang nur in aller Kürze von den Firmen selbst und nicht ausführlich in einem Peer-Reviewed-Journal vorgestellt wurden.

»Ich halte die vorgestellten Ergebnisse für sehr ermutigend! Zwar ist die Zahl der in der Studie aufgetretenen SARS-CoV-2 Fälle mit 94 relativ gering und man muss sicherlich noch die Gesamtdaten abwarten, aber für mich ist das ein sehr erfreuliches Ergebnis«, so Professor Dr. Stephan Becker, Leiter des Instituts für Virologie, Philipps-Universität Marburg, und Koordinator eines Impfstoffprojekts unter Federführung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), bei dem ein Vektorimpfstoff gegen SARS-CoV-2 entwickelt wird. 

Ähnlich äußerte sich Professor Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Sektion Infektiologie am Zentrum für Innere Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die dort derzeit die klinische Erprobung des DZIF-Vektorimpfstoffs leitet. Auch sie kritisiert zwar die alleinige Kommunikation der Ergebnisse über eine Pressemitteilung und betont: »Es stehen noch keine Primärdaten zur Verfügung und eine Peer-Review-Publikation steht noch aus. Derzeit gibt es noch wenige Details über die genauen Daten, zum Beispiel bezüglich verschiedener Altersgruppen und in welchen Gruppen die 94 Fälle genau aufgetreten sind.« Es seien jedoch »interessante erste Signale«.

Professor Dr. Bernd Salzberger, Bereichsleiter Infektiologie am Universitätsklinikum Regensburg, meint: »Auch wenn bisher in der Studie nur wenige Ereignisse beobachtet werden konnten, ist dies ein sehr gutes Ergebnis. Es werden keine schweren Nebenwirkungen berichtet – insgesamt ein sehr positives Ergebnis, das vermutlich zu einer baldigen Zulassung führen wird.«

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