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Nur zweimal jährlich

Biologikum Depemokimab hat ultralange Wirkung

Zulassungsbehörden weltweit, unter anderem die Europäische Arzneimittelagentur EMA, prüfen derzeit die Zulassung des Antikörpers Depemokimab bei Asthma und chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen. Der Wirkmechanismus ist nicht neu, dafür aber die extrem lange Wirkdauer. Das Mittel müsste nur zweimal pro Jahr injiziert werden.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 27.03.2025  07:00 Uhr

Interleukin-5 (IL-5) gilt als wichtiges Zytokin bei Typ-2-Inflammation, die anhand der Eosinophilenzahl im Blut festgestellt werden kann. Diese Art der Entzündung ist bei der Mehrheit der Patienten mit schwer behandelbarem Asthma vorhanden und kann zu Exazerbationen und Krankenhausaufenthalten führen. Eine Typ-2-Entzündung ist ferner bei bis zu 80 Prozent der Menschen mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (Chronic Rhinosinusitis with Nasal Polyposis, CRSwNP) vorhanden.

Gegen IL-5 oder den IL-5-Rezeptor-gerichtete Antikörper sind in der Therapie des schweren eosinophilen Asthmas schon einiger Zeit bekannt und auf dem Markt verfügbar. Mepolizumab, Resilizumab und Benralizumab sind als Add-on-Therapeutika zugelassen. Mepolizumab unter anderem auch als add on bei CRSwNP.

Hohe Rezeptoraffinität und Schutz vor Abbau

Im Vergleich zu Mepolizumab ist die Aminosäuresequenz von Depemokimab an ein paar Stellen verändert. Dies führt zum einen zu einer erhöhten Bindungsaffinität zu IL-5. Andererseits bewirken die Modifikationen in der Fc-Region des neuen Antikörpers eine höhere Affinität zum neonatalen Fc-Rezeptor (FcRn). Dieser intrazelluläre Rezeptor ist an einem Recyclingprozess beteiligt, der spezifisch für IgG-Antikörper ist: Bindet ein IgG mit seiner Fc-Region an den FcRn, wird es nicht abgebaut, sondern aus der Zelle hinausbefördert und wieder freigesetzt. Depemokimab wird also  vor lysosomalem Abbau geschützt, was seine Halbwertszeit verlängert. Die Kombination aus erhöhter IL-5-Affinität und verlängerter Halbwertszeit ermöglicht eine effektive Blockade von IL-5 mit nur zwei Injektionen pro Jahr.

Für Depemokimab prüft die EMA nun die Zulassung als Zusatzbehandlung zur Erhaltungstherapie von Asthma bei erwachsenen und jugendlichen Patienten ab zwölf Jahren mit einer Typ-2-Entzündung, die durch einen eosinophilen Phänotyp gekennzeichnet ist und mit mittel- bis hochdosierten Corticosteroiden plus einem anderen Asthmakontrollmittel nur unzureichend kontrolliert wird. Die zweite geprüfte Indikation ist die Add-on-Therapie bei erwachsenen Patienten mit unzureichend kontrollierter CRSwNP. Laut Hersteller GSK wäre Depemokimab das erste zugelassene ultralang wirkende Biologikum, das nur alle sechs Monate einmal verabreicht werden muss.

Die Zulassungsanträge basieren auf Daten aus den SWIFT- und ANCHOR-Studien. SWIFT-1 und -2 zeigten, dass Depemokimab als add on bei Asthmapatienten mit Entzündungen des Typs 2 die Rate der Exazerbationen und Krankenhausaufenthalte reduziert. Im »New England Journal of Medicine« sind die Ergebnisse bereits hochrangig publiziert worden.  ANCHOR-1 und -2 zeigten, dass Depemokimab im Vergleich zu Placebo die Größe und Obstruktion von Nasenpolypen reduziert. Diese Daten wurden vor wenigen Tagen im Fachmagazin »Lancet« veröffentlicht.

Depemokimab wird derzeit in Phase-III-Studien für die Behandlung anderer IL-5-vermittelter Erkrankungen untersucht, darunter OCEAN für eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) und DESTINY für das hypereosinophile Syndrom (HES). Ganz überraschend ist das nicht: Der Antikörper Mepolizumab ist auch bei EGPA und HES zugelassen, Benralizumab bei EGPA.

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