Besserer Arzneimittelzugang nicht höchste Priorität |
Melanie Höhn |
20.10.2022 10:30 Uhr |
Priorität eins habe laut GTAI die Stärkung der nationalen Gesundheitsinstitutionen. Im Fokus stehe die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in den befreiten und vorübergehend besetzten Gebieten. Zudem wird der Einhaltung der Anforderungen des Assoziierungsabkommens mit der EU und der Harmonisierung der Rechtsvorschriften im Gesundheitswesen ein hoher Stellenwert beigemessen.
Die zweite Priorität habe die Steigerung der öffentlichen Gesundheitsausgaben. Wichtigste Maßnahme sei die Umsetzung des Gesetzes zur Finanzierung des Programms medizinischer Garantien. Jährlich sollen 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zur Verfügung stehen. Als Prioritäten drei und vier nennt der Entwurf die Wiederherstellung und den Umbau eines Netzes medizinischer Einrichtungen. Patienten sollen Zugang zu hochwertigen medizinischen Dienstleistungen erhalten. Zudem soll den Bedürfnissen von Kriegsversehrten, vor allem im Bereich Rehabilitation und psychologischer Betreuung, besser Rechnung getragen werden, so das GTAI.
Bei Priorität fünf geht es um die Stärkung des Humankapitals des Gesundheitssystems. Dem medizinischen Ausbildungssystem würden aktuell moderne und leistungsfähige Universitätskliniken fehlen. Zudem existiere keine kontinuierliche berufliche Weiterbildung für Rehabilitationsfachkräfte. Abhilfe schaffen sollen neue Formen berufspraktischer Ausbildung für alle Gesundheitsberufe, ein Konzept zur spezialisierten medizinischen und pharmazeutischen Ausbildung sowie eine langfristige Personalplanung im Gesundheitswesen, wie die GTAI informiert. Priorität sechs schlägt laut GTAI die Bereitstellung von Ressourcen für die Prävention von Krankheiten vor. Die Mittel sollen unter anderem in die Schaffung eines Labornetzwerks fließen, das die Standards für Biosicherheit gemäß den WHO-Richtlinien erfüllt.
Die Entwicklung von E-Health-Lösungen und der Ausbau der Cybersicherheit stehen im Zentrum von Priorität sieben. Fehlende digitale Informationen über Patienten würden laut GTAI die Entwicklung der Telemedizin bremsen. Darüber hinaus seien die Prozesse zur Erhebung, Analyse und Validierung von Daten und Statistiken nicht ausgereift. Abhilfe schaffen sollen die Implementierung intelligenter klinischer Systeme, solcher zur Verarbeitung von Big Data und künstlicher Intelligenz. Zudem soll ein Zentrum zur Koordinierung, Analyse und Ausformulierung von Richtlinien zur Cybersicherheit im Gesundheitswesen geschaffen werden.