Beratungs-Schwerpunkte im Herbst |
Maria Pues |
09.09.2019 08:00 Uhr |
Halsschmerzen sind häufig die ersten Anzeichen einer beginnenden Erkältung. / Foto: Adobe Stock/contrastwerkstatt
Ruhe bewahren – das fällt Eltern nicht leicht, wenn ihr Kind mit einer Läusewarnung oder gar mit Kopfläusen aus dem Kindergarten oder der Schule nach Hause kommt. Bei Läusealarm gilt es zunächst, den Kopf des Kindes und auch der Familienmitglieder sorgfältig zu untersuchen. Das bedeutet, die Haare Strähne für Strähne zu scheiteln und mit einem Läusekamm über einer Schale oder einem weißen Tuch auszukämmen.
Das sollten Eltern wissen: Läuse können ohne ihren Wirt, den menschlichen Kopf, nur wenige Stunden überleben. Die ungeliebten Untermieter benötigen dessen Wärme und alle zwei bis drei Stunden eine Blutmahlzeit. Läuse können nicht springen und krabbeln üblicherweise nicht von Sitzpolstern oder Teppichböden an einem potenziellen Wirt hinauf. Die Übertragung erfolgt praktisch ausschließlich von Kopf zu Kopf. Nach ihrer Blutmahlzeit, bei der sie sich im Bereich der Kopfhaut an den Haaransätzen befinden, krabbeln sie jedoch am Haar entlang zu den Haarspitzen. Dort haben sie die besten Chancen, auf einen benachbarten Kopf zu gelangen. Begattete Weibchen haben zuvor möglicherweise am Haaransatz Eier abgelegt, aus denen dann nach sechs bis neun Tagen die nächste Generation schlüpfen kann.
Die Betten frisch beziehen, alle Polster mit dem Staubsauger behandeln, die Kuscheltiere in die Kühltruhe stecken – all das dient daher weniger dazu, die weitere Verbreitung von Kopfläusen einzudämmen, als vielmehr der Beruhigung der Eltern, denn es vermittelt das Gefühl, nun wirklich alles getan zu haben. Entscheidend ist jedoch die sorgfältige Untersuchung und Behandlung der Köpfe. Darüber informiert in ihrem Vortrag auf der Pharma-World der Expopharm Apothekerin Monika Hagenhoff. Informationen zu Vorbeugung und Behandlung des Kopflausbefalls gibt es außerdem bei Aussteller Hennig Arzneimittel.
Eine Erkältung beginnt häufig mit Beschwerden im Hals. Diese können von einem leichten Kratzen bis hin zu stärkeren Schmerzen und Schluckbeschwerden reichen. Aus Sicht vieler Patienten scheint der Fall klar: Die Symptome werden durch Krankheitserreger verursacht und die gilt es nun auszumerzen – ein Antibiotikum muss her. Was viele von ihnen nicht wissen: Die Beschwerden werden zumeist von Viren verursacht, die auf eine Antibiotika-Behandlung naturgemäß nicht ansprechen. Falsch und/oder ohne Indikation angewendet, kann deren Einsatz die Bildung resistenter Stämme fördern. Und: Auch ohne die gewünschte Hauptwirkung sind Nebenwirkungen möglich.
Betroffene möchten jedoch in erster Linie keine Informationen darüber, was ihnen nicht hilft, sondern erwarten vielmehr eine rasche Linderung ihrer Beschwerden. Hier gilt es, die Details der Symptome zu erfragen. Wann haben sie begonnen? Wie stark sind sie ausgeprägt? Handelt es sich um eine leichte Reizung oder ein kratzendes Gefühl im Hals, helfen häufig bereits befeuchtende Pastillen, um die Symptome zu lindern? Stärkere Beschwerden wie Schmerzen und Schluckbeschwerden sprechen häufig gut auf eine schmerzlindernde Therapie an, die auch lokal möglich ist. Um die Bekämpfung der Krankheitserreger kümmert sich im Falle einer Erkältung das körpereigene Immunsystem.
Mitunter sind Halsschmerzen jedoch nicht der Beginn einer harmlosen Erkältung, sondern Anzeichen einer möglicherweise ernsthaften Erkrankung. Apotheker und PTA sollten daher Patienten mit bestimmten Warnsymptomen an den Arzt verweisen. Zu diesen gehören Fieber über 38 °C, Lymphknoten-Schwellungen und das Fehlen von Husten.
Über die Beratung bei Halsschmerzen als erstem Anzeichen einer Erkältung informiert in seinem Vortrag Apotheker Dr. Günter Hagenhoff. Informationen zu diesem Thema gibt es außerdem bei Aussteller Reckitt Benckiser.
Über drei Millionen Frauen erkranken jedes Jahr an einem unkomplizierten Harnwegsinfekt, über die Hälfte von ihnen sogar wiederholt. Häufiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen gehören dabei zu den häufigsten Symptomen.
Zwar sind hier mit Escherichia coli Bakterien die häufigsten Auslöser, doch auch bei Harnwegsinfekten fragen sich Experten, ob Antibiotika hier immer die erste Wahl sein sollten. Dies schlägt sich auch in den aktuellen Therapie-Leitlinien nieder. Kritisch gesehen wird hier insbesondere der unkritische Einsatz von Reserve-Antibiotika, vor allem von Fluorchinolonen. Vor allem bei leichteren Beschwerden könne eine alleinige symptomatische Therapie erwogen werden, heißt es dort außerdem.
Zusätzliche Therapieoptionen wünschen sich auch viele Betroffene, vor allem wenn sie häufiger an Harnwegsinfekten erkranken. Zunächst nur schmerzlindernde Arzneimittel oder pflanzliche Alternativen gehören zu den Optionen, die in Studien untersucht wurden. Auch D-Mannose kann zur Vorbeugung oder Behandlung – auch in Kombination mit einem Antibiotikum – von Harnwegsinfekten eingesetzt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizien (DEGAM) empfiehlt dies in ihrer Leitlinie insbesondere bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten. Der Zucker bindet an die Fimbrien der Krankheitserreger, sodass diese sich nicht mehr an die Schleimhäute der Harnwege anheften und so leichter ausgespült werden können. Über D-Mannose zur Vorbeugung und Behandlung von Harnwegsinfekten informiert Aussteller Apogepha.
Kreuzschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. So ergab laut der entsprechenden Nationalen Versorgungsleitlinie eine Untersuchung, dass 85 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben an Kreuzschmerzen leiden. Frauen sind demnach häufiger betroffen als Männer und ältere Menschen häufiger als jüngere. Auch der soziale Status spielt eine Rolle: Menschen mit geringer Ausbildung, niedriger beruflicher Stellung und geringem Einkommen sind häufiger betroffen als Menschen mit höherem Status. Zur Lokalisation der Schmerzen: Von Kreuzschmerz spricht man, wenn der Schmerz im Bereich unterhalb des unteren Rippenbogens und oberhalb der Pofalte auftritt.
Bei der Behandlung des nicht-spezifischen Kreuzschmerzes – das heißt, wenn keine spezifische Ursache oder Erkrankung zugrunde liegt – steht für die Patienten die rasche Linderung der akuten Schmerzen an erster Stelle. Hierbei kommen häufig nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac zum Einsatz. Dass die Linderung der Schmerzen ein wichtiger Schritt ist, um Bewegung und Beweglichkeit rasch wieder zu ermöglichen, bedarf mitunter eindringlicher Ermahnung. Doch Schonung schadet: Sie schwächt die Muskulatur, die dann ihre stützende Funktion immer weniger erfüllen kann. Das Risiko für Verspannungen und weitere Schmerzen nimmt zu. Mediziner empfehlen daher, die tägliche Bewegung rasch wieder aufzunehmen und gegebenenfalls zu intensivieren. Eine Schulung etwa zu rückenschonendem Heben kann erneuten Beschwerden vorbeugen helfen.
Auch physikalische Maßnahmen wie Wärme können dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern. Für den ganztägigen bequemen Einsatz eignen sich insbesondere Wärmepflaster, die einfach auf die Haut aufgeklebt und für mehrere Stunden dort belassen werden. Sie enthalten entweder einen hautreizenden, durchblutungsfördernden Wirkstoff wie Capsaicin oder sie entwickeln Wärme durch eine chemische Reaktion, etwa von Eisenpulver mit Luftsauerstoff, innerhalb des Pflasters. Auf die Haut wirkt in diesem Fall die dabei entstehende Wärme. Physikalische Maßnahmen können je nach Intensität der Beschwerden ausschließlich oder als Ergänzung zu einer Pharmakotherapie angewendet werden. Sie eignen sich außerdem zum Einsatz im Rahmen einer Selbstmedikation.
Darüber, welche Arten von Wärmepflastern es gibt und wie sie auf der Grundlage der evidenzbasierten Medizin bewertet werden, informiert Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Frankfurt am Main. Informationen zu Anwendung und Beratung gibt es außerdem bei Aussteller Pfizer auf dem Areal der Pharma-World.
Das vollständige Programm der Pharma-World gibt es hier.