| Jennifer Evans |
| 04.03.2020 12:42 Uhr |
Lotsenfunktion: Insbesondere in der Erkältungszeit beraten Apotheker viel und empfehlen Patienten, wenn nötig, auch den Arztbesuch. / Foto: Adobe Stock/Maksymiv Iurii
Rezeptfreie Produkte zur Behandlung von Erkältungen haben nach Angaben von 85 Prozent der rund 200 befragten Apothekenleiter große wirtschaftliche Relevanz für eine Apotheke. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer stellt allerdings fest, dass Erkältungspatienten ihre Medikamente zur Selbstmedikation zunehmend im Internet bestellen. So gibt im Rahmen der Erhebung fast jeder Fünfte an, viele Kunden kämen nur für die Beratung in die Apotheke, ohne die empfohlenen Präparate dort tatsächlich zu kaufen.
Insgesamt lösen nach IFH-Angaben knapp 60 Prozent der Erkältungspatienten ein Rezept in der Apotheke ein. Etwa jeder Vierte von ihnen kauft darüber hinaus rezeptfreie Medikamente. Ganz ohne Verordnung kommen 42 Prozent in die Apotheke, um ihre Erkältung mit OTC-Produkten zu behandeln. An gut Dreiviertel von ihnen erfolgt demnach die Abgabe verschreibungsfreier Arzneimittel. Eine nicht-medikamentöse Therapie wird 22 Prozent dieser Patienten empfohlen. 17 Prozent wird ein Arztbesuch nahegelegt.
Insgesamt bewerten die Apothekenleiter den Umfrageergebnissen zufolge die Geschäftsentwicklung für die kommenden zwölf Monaten positiver als noch im Vormonat und sind auch im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat optimistischer. Im Februar ist demnach der Index gegenüber dem Vormonat um 4,8 auf 72 Punkte gestiegen, das entspricht einem Plus von 6,7 Punkten für denselben Zeitraum im vergangenen Jahr.