Beipackzettel digital |
Allein das Falten eines Beipackzettels ist eine Kunst für sich, auf die viele verzichten könnten. Immer mehr wünschen sich die Gebrauchsinformation digital. / Foto: Fotolia/Sentello
Das Projekt »Gebrauchsinformation 4.0« setzt dies um, angelehnt an das Zukunftsprojekt der Bundesregierung »Industrie 4.0«. Hinter dem Projekt steht ein Konsortium aus Industrie, Behörden, Verbänden und Patienten. Auch die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sowie der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) arbeiten daran mit. Koordiniert wird das Konsortium vom Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa), dem Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) und der Rote Liste Service GmbH.
Auf der Internetseite www.gebrauchsinformation4-0.de stellen die Unternehmen immer die aktuellste und behördlich genehmigte Gebrauchsinformation eines Medikaments zur Verfügung. Derzeit sind rund 20 Firmen an dem Projekt beteiligt, circa 6000 Gebrauchsinformationen sind bislang verfügbar. Dieses Angebot soll sich beständig vergrößern. Textänderungen werden eingepflegt, sobald sie durch die Zulassungsbehörden genehmigt sind. Somit soll der digitale Datenbestand quasi in Echtzeit immer aktuell sein. Die Papierversion des Beipackzettels ist aber weiter in jeder Packung zu finden. Der Zugang ist kostenlos und werbefrei.
Darüber hinaus wurde eine App für das Smartphone entwickelt. Wer sie installiert, kann direkt den Barcode oder den Data Matrix Code von der Arzneimittelpackung scannen und bekommt die elektronische Gebrauchsinformation angezeigt. Alternativ gibt man den auf der Packung angegebenen Hersteller, Arzneimittelnamen oder die Pharmazentralnummer (PZN) in ein Suchfeld ein.
Die digitale »GI 4.0« ist mit weiteren Funktionen gegenüber der Papierversion ausgestattet. So lässt sie sich in unterschiedlichen Schriftgrößen darstellen, Abbildungen können vergrößert werden. Die Inhalte lassen sich nach Stichworten durchsuchen, sie können ausgedruckt, als PDF heruntergeladen oder in der App gespeichert werden. Zudem können sich Nutzer die Texte vorlesen lassen.