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Vorhofflimmern
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Bei Diltiazem plus DOAK Blutungsrisiko im Blick behalten

Werden die Faktor-Xa-Hemmer Apixaban oder Rivaroxaban mit dem Calciumantagonisten Diltiazem kombiniert, haben Patienten mit Vorhofflimmern ein höheres Blutungsrisiko als mit Metoprolol. Das ist das Ergebnis einer retrospektiven Kohortenstudie.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 25.04.2024  18:00 Uhr

Blick in die Fachinformationen

Schaut man in die Fachinformationen der beiden Faktor-Xa-Hemmer, ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Bei dem Apixaban-haltigen Präparat Eliquis® heißt es dort: »Bei Wirkstoffen, die nicht als starke Inhibitoren von sowohl CYP3A4 als auch P-gp gesehen werden (zum Beispiel Amiodaron, Clarithromycin, Diltiazem, Fluconazol, Naproxen, Chinidin, Verapamil), ist zu erwarten, dass sie die Plasmakonzentration von Apixaban in geringerem Maße erhöhen. Es ist keine Dosisanpassung von Apixaban nötig, wenn es zusammen mit Wirkstoffen verabreicht wird, die keine starken Inhibitoren von sowohl CYP3A4 als auch P-gp sind.« Der Wortlaut könnte sich hier womöglich zukünftig ändern.

In der Fachinformation Rivaroxaban-haltiger Medikamente wird Diltiazem namentlich nicht erwähnt. Dafür gibt es aber eine Passage zur Wechselwirkung mit moderaten CYP3A4-Hemmern, zu denen auch Diltiazem zählt. In der Fachinformation von Xarelto® heißt es: »Fluconazol (400 mg einmal täglich), welches als ein moderater CYP3A4-Inhibitor betrachtet wird, führte zu einem 1,4-fachen Anstieg der mittleren Rivaroxaban AUC und einem 1,3-fachen Anstieg der mittleren Cmax. Die Wechselwirkung mit Fluconazol ist bei den meisten Patienten wahrscheinlich klinisch nicht relevant, kann aber bei Hochrisikopatienten möglicherweise von Bedeutung sein.« 

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