Bayerischer Demenzpreis für WIPIG-Projekt |
Brigitte M. Gensthaler |
31.10.2022 13:00 Uhr |
Eine Demenzerkrankung belastet die Patienten und ihre Angehörigen sehr. Die »Demenzfreundlichen Apotheken« wollen sie unterstützen – und wurden dafür jetzt mit dem Bayerischen Demenzpreis ausgezeichnet. / Foto: Adobe Stock/fizkes
Bei einer Feierstunde Ende Oktober in Augsburg zeichnete der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek insgesamt sechs herausragende Projekte aus Unterfranken, Oberbayern und der Oberpfalz aus. Er überreichte die Auszeichnung des 1. Platzes an die Sprecherin des WIPIG-Direktoriums Cynthia Milz, an BLAK-Vizepräsidentin Dr. Sonja Mayer und die Initiatoren des Projektes, Dr. Jens Schneider zusammen mit Kolleginnen und Kollegen des Qualitätszirkels Pharmazeutische Betreuung Augsburg. Der Minister erklärte die Zielsetzung des Preises: »Wir wollen das Leben von Menschen mit Demenz und ihrer An- und Zugehörigen in Bayern weiter verbessern. Neben der pflegerischen und medizinischen Versorgung geht es um die Sensibilisierung der Gesellschaft, die Verbesserung der Lebensqualität aller Beteiligten und um deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dazu tragen die erfolgreich umgesetzten Projekte der Preisträger des Bayerischen Demenzpreises bei.«
Dem Netzwerk »Demenzfreundliche Apotheke« gehören bayernweit mehr als 200 Apotheken in 40 Städten und Landkreisen an. Das Personal dieser Apotheken ist eigens geschult und in der jeweiligen Region mit lokalen Partnern vernetzt. Die Apotheken verstehen sich als Lotsen, damit Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Beratungs- und Hilfsstrukturen früher nutzen – eine wichtige Voraussetzung zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.
»Wir haben diesen Preis stellvertretend für jede einzelne Apotheke, die in unserem Netzwerk mitarbeitet, entgegengenommen«, freut sich Milz. »Unsere Demenzfreundlichen Apotheken haben immer ein offenes Ohr und weiterhelfende Tipps für die Betroffenen und ihre Angehörigen.« Vizepräsidentin Mayer sieht darin auch einen Ansporn, das Projekt mit viel Engagement flächendeckend in Bayern auszubauen. »Unser bayerisches Modellprojekt mit dem Ziel, qualifizierte Partner auf Augenhöhe zu vereinen, soll Vorbild auch für andere Bundesländer sein.«
Platz 1 für das Apothekenprojekt / Foto: WIPIG
Das Projekt »Demenzfreundliche Apotheke« startete 2014 auf Initiative des Qualitätszirkels Pharmazeutische Betreuung Augsburg der BLAK und der Alzheimer Gesellschaft Augsburg. Allein seit diesem Sommer sind mit den Landkreisen Bayreuth, Berchtesgadener Land, Donau-Ries, Neu-Ulm, Hof und Wunsiedel sowie im November noch mit Coburg und Lichtenfels acht Landkreise und viele Städte hinzugekommen.
Insgesamt wurden sechs herausragende Projekte aus Unterfranken, Oberbayern und der Oberpfalz mit dem Bayerischen Demenzpreis 2022 ausgezeichnet. Den zweiten Preis erhielt die Caritas Sozialstation aus Neumarkt in der Oberpfalz für ihren Offenen Treff und die Begegnungsstätte »In Kontakt bleiben« für jung demenziell erkrankte Menschen und ihre Lebenspartner und Angehörigen. Der dritte Preis würdigt das Projekt »Virtuell betreutes Wohnen zu Hause« des Bayerischen Roten Kreuzes, Kreisverband Traunstein (Oberbayern).