Ausreichend Antikörper im Nasensekret |
Brigitte M. Gensthaler |
24.04.2020 10:00 Uhr |
Eine Plage für Allergiker! Aber wengistens die Allergiediagnostik könnte künftig weniger unangenehm werden. / Foto: Stock Adobe /Ingo Bartussek
Diese Ergebnisse veröffentlichte kürzlich ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz-Zentrums München in einem Brief an den Herausgeber des Fachblatts »Allergy«.
Um Blut- und sogenannte Haut-Pricktests zu vermeiden, untersuchten die Wissenschaftler Nasenabstrich-Material mit einer Messmethode, die eigentlich für Blut entwickelt wurde. Sie beschickten den Biochip ISAC (Immuno Solid‐phase Allergen Chip), der anhand einer minimalen Blutmenge die Konzentration der Antikörper von 112 Allergenen gleichzeitig erfassen kann, mit Nasalflüssigkeit und verglichen die Ergebnisse mit denen aus Blutproben. »Unsere Analyse fokussierte auf die wichtigsten Aeroallergene, also Hausstaubmilben-Kot, Birken-, Haselnuss-, Erlen- und Gräserpollen«, schreiben die Autoren um Professor Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin am Helmholtz-Zentrum München. Dabei untersuchte das Forschungsteam sowohl Personen mit als auch ohne Sensibilisierung gegen diese Allergene auf Immunglobulin-E(IgE)-Antikörper.
Die Probenmaterialien lieferten im Test ähnliche Ergebnisse: Die IgE-Spiegel gegen alle getesteten Allergene korrelierten signifikant und positiv zwischen Nasensekret und Blut.
»Ein großer Vorteil der Allergie-Diagnose mit Nasensekret ist, dass sie sich im Gegensatz zum Blut- oder Pricktest gut für kleine Kinder mit allergischen Atemwegserkrankungen eignet«, sagt Traidl-Hoffmann in einer Pressemeldung der TUM. Die Forscher wollen nun untersuchen, ob sich im Nasensekret auch allergenspezifische IgE-Antikörper nachweisen lassen, die im Blut nicht messbar sind.