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Kassen

Ausgabenzuwachs gebremst

13.12.2017  08:45 Uhr

Von Stephanie Schersch / Die Gesetzliche Krankenversicherung bricht wieder einmal alle Rekorde: Zwischen Januar und September haben die Krankenkassen rund 2,5 Milliarden Euro mehr eingenommen als ausgegeben. Grund dafür ist unter anderem ein gebremster Ausgabenzuwachs. Ende September verfügten die Kassen über eine stolze Reserve in Höhe von 18,6 Milliarden Euro, wie aus Zahlen hervorgeht, die das Bundesgesundheitsministerium vorgelegt hat. Im Schnitt hatte jede Kasse demnach eine komplette Monatsausgabe auf der hohen Kante – das ist fast vier Mal zu viel wie das Gesetz verlangt.

 

Der Gesundheitsfonds hat in den ersten drei Quartalen hingegen ein Defizit von rund 3,7 Milliarden Euro eingefahren. Das Minus ist allerdings saisonbedingt und wird Experten zufolge bis Jahresende deutlich abschmelzen. Insgesamt wird der Fonds das Jahr 2017 Schätzungen zufolge mit einem Minus von 600 Millionen Euro abschließen. Die Liquiditätsreserve schrumpft damit leicht auf dann immer noch beachtliche 8,5 Milliarden Euro (Ende 2016: 9,1 Milliarden Euro).

 

Hintergrund der guten Finanzlage ist vor allem ein leicht gebremster Ausgabenzuwachs. Dieser lag zwischen Januar und September bei 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, und das obwohl die Kassen zugleich 1,2 Prozent mehr Versicherte zählten (Gesamtjahr 2016: plus 4,2 Prozent). Je Versichertem gaben die Kassen in den ersten drei Quartalen 2017 2,4 Prozent mehr aus.

 

Der Ausgabenzuwachs bei Arzneimitteln lag mit 3,7 Prozent genau im Durchschnitt. Mit Rabattverträgen sparten die Krankenkassen stolze 2,92 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 2,81 Milliarden Euro), der Apothekenabschlag reduzierte die Ausgaben noch einmal um 824 Millionen Euro (813 Millionen). Die gesetzlichen Herstellerrabatte summierten sich auf 1,28 Milliarden Euro (1,25 Milliarden Euro). /

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