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Die Hürde Geld

04.12.2012  18:42 Uhr

Europas Apotheker wollen eine größere Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen als bislang. In einem Strategiepapier des europäischen Apothekerverbands ZAEU bieten sie an, sich für eine bessere und wirtschaftlichere Arzneimittelversorgung zu engagieren (lesen Sie dazu ZAEU: Europas Apotheker mit hohen Zielen). Das Ziel ist fraglos richtig, doch auf dem Weg dorthin gibt es eine hohe Hürde.

 

Mit dem Strategiepapier greift der ZAEU eine aktuelle Entwicklung auf. Apotheker können rund um die Arzneimittelversorgung und die Patientenberatung mehr leisten, als ihnen in den Gesundheitssystemen momentan zugestanden wird. Sie können gemeinsam mit den Ärzten dafür sorgen, dass verordnete Arzneimittel optimal angewendet werden und so die Patienten bei niedrigeren Kosten schneller gesund werden.

 

Eine Studie des Informationsdienstleisters IMS Health vom Oktober 2012 bestätigt den ökonomischen Nutzen dieses apothekerlichen Engagements. Die Gesundheitsausgaben könnten weltweit um rund 500 Milliarden Euro sinken, wenn Arzneimittel effizienter angewendet würden. Die Schlüsselrolle hätten hier die Apotheker.

 

Trotzdem passiert in Deutschland zu wenig. Die Krankenkassen sind an einem größeren Engagement der Apotheker kaum interessiert. Warum ist das so? Das Hindernis ist die vom Gesetzgeber verordnete Fokussierung auf die Finanzen. Seit Einführung des Gesundheitsfonds und dem damit verbundenen Verlust der Beitragsautonomie haben die Kassen nur noch ein Ziel: Zusatzbeiträge vermeiden, denn Zusatzbeiträge bedeuten Austrittswellen. Da hilft auch der Verweis auf hohe Rücklagen nicht. Denn Kassen, die ihr Erspartes investieren, haben in schlechten Zeiten als erste kein Geld mehr. Man kann bedauern, dass es nur ums Geld geht, ändern lässt es sich nicht. Der ökonomisch ausgerichtete Kassenkampf war ein Wunsch der Politik.

 

Die ABDA hat mit der Pharm-CHF-Studie, in der Apotheker Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz betreuen, und dem ABDA-KBV-Modell, in dem sich Apotheker und Ärzte gemeinsam um Menschen mit Polymedikation kümmern, den richtigen Weg eingeschlagen. Dass dieser steinig ist, zeigen die Probleme, die es vor dem Start des ABDA-KBV-Modells zu überwinden gilt (lesen Sie dazu ABDA-KBV-Modell kommt voran). Doch erst wenn diese Modelle belegen, dass Apotheker mit ihrer Arbeit den Kassen Geld sparen, werden diese auch den anderen Konzepten der Apotheker aufgeschlossener gegenüberstehen. Es geht nur über Einsparungen.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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