Pharmazeutische Zeitung online

Noch nicht am Ziel

29.11.2011  17:31 Uhr

»Tina, wat kosten die Kondome?« Dieser Fernsehspot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist mittlerweile ein echter Klassiker der Aidsaufklärung. Der Erfolg solcher Kampagnen ist riesig: Deutschland ist heute eines der Länder mit der niedrigsten HIV-Neuinfektionsrate weltweit. Auch der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember sorgt dafür, dass das Thema HIV mindestens einmal pro Jahr wieder einmal in Erinnerung gerufen wird.

 

Alles in Ordnung also? Mitnichten. Zwar muss man heute niemandem mehr erklären, dass Kondome wichtig für die Verhinderung einer HIV- Infektion sind. Doch auch dreißig Jahre nach dem ersten Auftreten der damals rätselhaften Immunschwächekrankheit wird eine HIV-Infektion vielfach noch immer als etwas Anrüchiges empfunden. Aus Scham versuchen Betroffene nicht selten, ihre Erkrankung geheim zu halten. Dass die Furcht vor Diskriminierung leider berechtigt ist, zeigt aktuell das Beispiel eines Berliner Chemielaboranten, dem sein Arbeitgeber aufgrund seiner HIV-Infektion fristlos kündigte.

 

Von Beginn an hatte die HIV-Epidemie neben der medizinischen auch eine politische Komponente. In den Anfangsjahren war dies der Kampf homosexueller Menschen für gesellschaftliche Anerkennung und gegen Ausgrenzung (lesen Sie dazu den Titelbeitrag dieses Schwerpunktheftes, HIV: Ein Virus verändert die Welt). Heute steht auch beim Thema HIV immer mehr die globale Ungleichverteilung des Wohlstandes im Vordergrund. So hat laut jüngstem UNAIDS-Bericht rund die Hälfte der HIV-Infizierten in ärmeren Ländern, die eine antiretrovirale Therapie brauchen, Zugang zu entsprechenden Medikamenten (HIV-Therapie: Weltweit bessere Versorgung). Das ist zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorjahren. Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch: Jeder Zweite wird nicht versorgt.

 

Die moderne antiretrovirale Therapie hat die HIV-Infektion von einer tödlichen zu einer chronischen Krankheit gemacht (HIV-Medikamente: Kombimodelle gefragt). Betroffene haben heute bei guter Therapietreue eine annährend normale Lebenserwartung. Doch gegen Diskriminierung und Benachteiligung helfen keine Pillen. Die gewonnene Lebenszeit für HIV-positive Menschen lebenswert zu machen, ist eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft.

 

Annette Mende

Redakteurin Pharmazie

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa