Schröder kritisiert Umsetzung des AMNOG |
11.11.2015 10:00 Uhr |
Von Ev Tebroke, Berlin / Kristina Schröder (CDU), Berichterstatterin für den Bereich Gesundheitswirtschaft im Wirtschaftsausschuss des Bundestags, hat eine bessere Umsetzung des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) gefordert. Bei einer Veranstaltung des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) lobte sie das Gesetz am Dienstag in Berlin zwar als richtiges Instrument der Angebotsregulierung. Jedoch läuft ihrer Ansicht nach die Umsetzung in eine zu einseitige Richtung.
»Wir brauchen keine Korrektur der AMNOG-Idee, sondern eine bessere Umsetzung «, sagte sie. Als besonderen Brennpunkt nannte sie das Prinzip des »generischen Preisankers«. Aktuell dienten Generika nicht nur bei der Nutzenbewertung als Referenzprodukte, sondern auch bei der Preisfindung für ein neues Medikament.
Diese laut Schröder »ursprünglich von der Politik nicht so beabsichtigte Entwicklung« habe für die Pharmabranche wirtschaftlich zu negative Auswirkungen. Tatsächlich sind die zwischen Kassen und Herstellern verhandelten Erstattungspreise aus Sicht der Unternehmen oft zu niedrig, sodass sie ihr Produkt gar nicht erst auf dem deutschen Markt anbieten. Schröder betonte zudem, ein im europäischen Vergleich sehr niedriger Arzneimittelpreis führe zu einem immer stärkeren Export von Medikamenten. »Dies hat auch Lieferengpässe zur Folge.«
Darüber hinaus sollten Schrittinnovationen bei der Nutzenbewertung besser gewürdigt werden. Nach Ansicht von Schröder müssen auch Neuerungen bezüglich Darreichungsform oder Einnahmehäufigkeit eines Medikaments in die Bewertung einfließen und letztlich besser honoriert werden, da sie die Lebensqualität von Patienten steigern. Von besseren Nutzenbewertungskriterien bei Schrittinnovationen würde demnach vor allem der Mittelstand profitieren. /