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Erfahrungsbericht

Von Kiel nach Kapstadt

17.10.2011  13:45 Uhr

Von Linda Kielmann / Mithilfe von SEP war ich für einen Monat in Südafrika und habe dort ein Praktikum in Kapstadt an der Universität of Western Cape gemacht. Aber auch außerhalb der Uni gab es eine Menge zu erleben und kennenzulernen.

Nach einem 20-stündigen Flug sitze ich allein am Flughafen im Cafe und warte auf meine Gastfamilie. Sie wollten eigentlich um zwei Uhr da sein, aber nun ist es schon gleich vier. Langsam werde ich nervös; im Cafe werde ich nun schon zum dritten Mal gefragt, ob ich nicht noch einen Kaffee haben möchte.

Da stehen Adriaan und Heidi mit ihren zwei kleinen Kindern vor mir. Eine Überraschung, da ich die ganze Zeit davon ausgegangen war, dass ich bei Gleichaltrigen wohnen werde.

 

Wir fahren eine Stunde bis zu ihrem Wohnhaus, da sie nicht direkt in Kapstadt wohnen, sondern im Vorort Paarl. Die Landschaft dort ist wunderschön. Die Stadt wird von hohen Bergen umrandet, im Tal sind überall Weinberge. Die Familie wohnt mit den Großeltern zusammen in einem Haus. Das ist dort normal und die meisten Kinder ziehen frühestens nach der Heirat aus dem Elternhaus aus.

 

Am nächsten Morgen ging es mit einer Fahrgemeinschaft nach Kapstadt zur Universität. Auf dem Weg dorthin sammelten wir noch weitere Mitfahrer ein.

Adriaan studiert ebenfalls Pharmazie und ist im sechsten Semester. Die Sprache an der Uni ist Englisch, aber von fast allen ist dies die erste Fremdsprache. So war es am Anfang etwas schwierig, sich in das »Afrikanische Englisch« reinzuhören, aber mit der Zeit wurde es einfacher. Ich bin dort als Studentin zur Uni gegangen und konnte mir so einen »pharmazeutischen Englischwortschatz« aneignen. Zum Glück hatten wir die meisten Unterrichtsthemen schon in Deutschland gehabt, sodass ich mich mehr auf das Englisch konzentrieren konnte.

 

Wenn man das Pharmaziestudium in Südafrika mit demjenigen in Deutschland vergleicht, fällt als erstes auf, dass an den Universitäten ein wesentlich größeres Augenmerk auf die Klinische Pharmazie gelegt wird. Ein großer Teil der Pharmazeuten arbeitet im Krankenhaus, wo sie viel mehr Kontakt zum Patienten haben. Besonders in den öffentlichen Krankenhäusern gibt es nicht genügend Ärzte, deshalb müssen die Krankenschwestern auch Medikamente verabreichen können. Es ist daher wichtig, dass alles noch mal von Pharmazeuten überprüft wird. Demzufolge ist es von großer Bedeutung, dass die Studenten mehr über die Symptome, Diagnostik und Behandlung der Krankheiten wissen.

 

Des Weiteren hat dies auch einen größeren Stellenwert in der Apotheke. Viele Patienten kommen direkt zum Apotheker und suchen vorher keinen Arzt auf, wodurch die Pharmazeuten zum Teil die Aufgaben des Arztes übernehmen. So haben die Studenten an der Universität spezielle Kurse, zum Beispiel verfolgen sie im Krankenhaus eine Behandlung eines Patienten mit und obendrein bewerten sie später die Behandlung und Diagnose.

 

Somit können die anderen Bereiche des Pharmaziestudiums, wie die pharmazeutische Technologie oder die pharmazeutische Biologie, nicht so ausführlich behandelt werden.

Aber ich denke, dass das Pharmaziestudium in Südafrika eine förderliche Struktur hat, um die Probleme in diesem Land zu mindern.

 

An der Uni und auch sonst auf der Straße, im Supermarkt oder im Zug waren die Leute sehr nett zu mir. Ich weiß nicht, wie oft ich von fremden Leuten gefragt wurde, wie mir Südafrika gefällt. Alle Menschen grüßen sich an der Kasse oder auf der Straße, obwohl sie einen nicht kennen. Es ist unglaublich, wie nett sie miteinander umgehen.

 

Meine Gastfamilie hat mich wie ein neues Familienmitglied aufgenommen und es hat mich keinen Tag gestört, dass ich nicht das typische Studentenleben mit Gleichaltrigen hatte. Ich habe so viel gelernt: über die Kultur, die verschiedenen Religionen, das typische afrikanische Essen oder die verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

 

Aber auch das Thema der Apartheid und der Wechsel durch Nelson Mandela ist auch heute noch ein großes Thema in Südafrika. Es ist unvorstellbar, dass diese schreckliche Zeit nur 17 Jahre zurückliegt. In der Zeit der Apartheid gab es zum Beispiel im Supermarkt Kassen für »Weiße« und »Schwarzen und Farbige« oder getrennte Bänke für »Weiße« und »Schwarze und Farbige«. Leider ist es auch noch heute so, dass die verschiedenen Bevölkerungsgruppen eher getrennt leben und die meisten Studenten an der Uni hoffen, dass sich in Zukunft alles mehr durchmischen wird. /

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