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Phytopharmaka

Klare Orientierung in der Vielfalt

07.10.2015  10:04 Uhr

Gut geprüfte, evidenzbasierte Phytopharmaka haben ihren festen Platz im Arzneimittelsortiment, denn sie wirken zuverlässig und nicht zufällig. Diese Arzneimittel müssen apothekenpflichtig bleiben, damit das Apothekenteam die Patienten dazu beraten kann.

Dies war ein Fazit der Podiumsdiskussion unter Leitung von Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz (Foto, links), Frankfurt, bei der Pharma World. Mit auf dem Podium saßen (Foto, von links) Professor Dr. Michael Habs von der Dr. Willmar Schwabe GmbH, Professor Dr. Theo Dingermann von der Universität Frankfurt am Main und Dr. Harel Seidenwerg von Bionorica Deutschland.

 

Habs brach eine Lanze für die universitäre und klinische Forschung: Empathie müsse sich mit Wissenschaftlichkeit verbinden, damit die rationale Phytotherapie eine Zukunft habe. Aber nicht jedes Pflanzenpräparat müsse wissensbasiert sein.


Sorgfältige Auswahl

 

Dingermann verwies auf die Vielfalt der Produkte. Vielfach werde einfach nur von Baldrian- oder Johanniskraut-Produkten gesprochen. Der relevante pharmazeutische Rohstoff sei jedoch die Droge, aus dem in einem speziellen Prozess ein Extrakt entsteht, der als Wirkstoff gilt. Dieser Prozess führe zu einem »Höchstmaß an Komplexität« und zu sehr heterogenen Produkten.

 

Apotheker sollten sich beschränken in der enormen Produktfülle, mahnte er. Seine Anregung: Das pharmazeutische Team solle diejenigen Produkte definieren, die es selbst im Beratungsgespräch anbieten will. Um den Kunden umfassend beraten zu können, müsse es sich zusätzliche Informationen beschaffen, auch bei den medizinisch-wissenschaftlichen Abteilungen der Unternehmen. »Wichtig ist, dass Sie dem Kunden mehr Informationen geben können, als auf der Packung stehen.« Auch Seidenwerg hält die Beratung und Wissensvermittlung in der Apotheke für entscheidend. Apotheker und PTA sollten auch un­abhängige wissenschaftliche Publika­tionen heranziehen, um gesichertes Wissen zu erlangen.

 

Infolge der wissenschaftlichen Prüfung von Phytopharmaka finden diese vermehrt Aufnahme in aktuelle Therapieleitlinien, sagte Schubert-Zsilavecz. Habs begrüßte diese Entwicklung. »Es führt kein Weg an guter Forschung vorbei, um in Leitlinien zu kommen.« Andererseits sei es dem Patienten schwierig zu vermitteln, warum er wirksame Medikamente selbst bezahlen muss, nur weil diese nicht verschreibungspflichtig sind. Habs zeigte sich überzeugt, dass das Thema Erstattungsfähigkeit nicht neu aufgerollt wird, sondern angesichts neuer teurer Arzneimittel politisch erledigt ist.

 

Phytotherapie 2025

 

Dennoch ist Habs der Meinung, dass die Phytotherapie Bestand haben wird. Aber Deutschland werde nicht unbedingt die treibende Kraft sein. »Viele Länder geben dieser Therapie einen anderen Stellenwert.« So liege ein großer Wachstumsmarkt in China, Indien oder Ländern in Südamerika. Auch Seidenwerg sieht eine Verlagerung der Forschung ins Ausland kommen, wo diese besser unterstützt wird.

 

Für Dingermann haben pflanzliche Arzneimittel ihren festen Platz in der Therapie, da die Behandlungsanlässe so unterschiedlich sind. »Schnupfen können wir nicht mit einem monoklonalen Antikörper behandeln. Aber Patienten brauchen ein verlässliches Phytopharmakon.« Damit Apotheker die Therapie mit gutem Rat begleiten können, müssten gut geprüfte Arzneimittel apothekenpflichtig bleiben. »Nur dann hat ­dieses Segment eine gute Zukunft.« /

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