Pharmazeutische Zeitung online
ZL-Praxistipp

Kalibrierung von IR-Geräten

25.09.2012  16:03 Uhr

Von Mona Tawab / Bisher sind noch wenige Apotheken im Besitz eines IR-Geräts. Angesichts der einfachen Handhabung und extremen Zeit- und Materialersparnis ist jedoch von einer zunehmenden Beliebtheit der IR-Spektroskopie als einfache Methode zur Identitätsbestimmung auszugehen.

Die IR-Spektroskopie ist als allgemeine Methode im Europäischen Arzneibuch (2.2.24) aufgeführt und stellt somit eine anerkannte pharmazeutische Methode zur Prüfung von Substanzen in der Apotheke dar. Die Identifizierung der Substanzen erfolgt auf der Basis ihrer funktionellen Gruppen, die charakteristische Absorptionsbanden im IR-Spektrum aufweisen. Für eine zweifelsfreie Identifizierung sollten die Proben rein sein und einen Wassergehalt von < 1 Prozent aufweisen.

Im Vergleich zur NIR-Spektroskopie muss das IR-Spektrometer bei bestehender valider Referenzbibliothek nicht noch mal in der Apotheke validiert werden. Dies liegt an der hohen Reproduzierbarkeit der Messungen, die keinem Einfluss der Probenbeschaffenheit wie Partikelgröße, Polymorphie et cetera unterliegen. Mit dem Ausdruck des Proben- und Referenzspektrums ist der Nachweis der Richtigkeit der durchgeführten Identifizierung erbracht. Allerdings ist die IR-Spektroskopie nicht geeignet, Alkohol-Wasser-Mischungen, Tinkturen, anorganische Salze und Teedrogen zu identifizieren.

 

Wie bei den anderen Prüfmitteln auch, muss das IR-Gerät in regelmäßigen Abständen kalibriert werden. Dies erfolgt nach den Vorgaben des Europäischen Arzneibuches durch die Überprüfung der Auflösung und der Wellenzahlskala. Zur Bestimmung der Auflösung wird das Spektrum eines etwa 35 µm dicken Polystyrolfilms aufgenommen. Bei Geräten mit einem Monochromator muss die Differenz (ausgedrückt in Prozent) zwischen der Absorption im Absorptionsminimum (Transmissionsmaximum) bei 2870 cm-1 und dem Absorptionsmaximum (Transmissionsminimum) bei 2849,5 cm-1 größer als 18 sein. Außerdem muss die Differenz im Transmissionsmaximum bei 1589 cm-1 und dem Transmissionsminimum bei 1583 cm-1 größer als 10 sein. Bei Fourier-Transform-Geräten wird eine geeignete Geräteauflösung mit geeigneter vom Hersteller angegebenen Apodisation verwendet. Die Differenz zwischen der Absorption im Absorptionsminimum bei 2870 cm-1 und dem Absorptionsmaximum bei 2849,5  cm-1 muss größer als 0,33 und die Differenz im Transmissionsmaximum bei 1589 cm-1 und dem Transmissionsminimum bei 1583 cm-1 größer als 0,33 sein.

 

Die Überprüfung der Wellenzahlskala erfolgt durch die Bestimmung der Transmissionsminima, die sich in Abhängigkeit des verwendeten Gerätes in definierten Toleranzgrenzen bewegen dürfen. Für die jeweiligen Transmissionsminima sind die Abweichungsgrenzen im Arzneibuch angegeben.

 

Es empfiehlt sich, die Kalibrierung des IR-Gerätes einmal jährlich durchzuführen. Für die oben beschriebene Kalibrierung kann eine Musterkalibrieranweisung von der ZL-Website (www.zentrallabor.com) heruntergeladen werden. /

Serie: ZL-Praxistipp

Dies ist ein Beitrag zur Serie »ZL-Praxis­tipp«. Bereits erschienen sind:

 

ZL-Praxistipp: Funktionsfähigkeit sicherstellen, PZ 31/2012 (Waagenkalibrierung)

ZL-Praxistipp: Richtigkeit sicherstellen, PZ 33/2012 (Schmelzpunktbestimmung)

ZL-Praxistipp: Viskosität korrekt messen, PZ 35/2012

ZL-Praxistipp: Temperatur konstant überwachen, PZ 37/2012

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa