Pharmazeutische Zeitung online
Rezepturherstellung

Bleib sauber

20.09.2017  10:26 Uhr

Ziel eines Rezeptur-Hygienemanagements ist die Sicherstellung der mibrobiologischen Qualität der in der Apotheke hergestellten Arzneimittel. Darauf wies Dr. Mirko Bergmann vom Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) in Eschborn bei einem Vortrag in der Pharma-World hin.

 

»Der Haupteinflussfaktor auf die mikrobielle Qualität von Rezepturen ist der herstellende Mitarbeiter«, betonte der Apotheker. Vor der Herstellung sollten deshalb Schmuck an den Händen und Unter­armen abgelegt und lange Haare zurückgebunden werden. Die Nägel seien kurz, natürlich und unlackiert zu halten oder ansonsten Handschuhe zu tragen.

 

Bergmann zufolge sollte das herstellende Personal die Hände nach dem Waschen mit Wasser und Seife umfänglich mit Desinfektionsmittel benetzen und gemäß der DIN-Vorschrift EN1500 für wenigstens 30 Sekunden einwirken lassen. Ein Hygieneplan für das Personal solle zum Beispiel auflisten, welche Schutzkleidung in der Rezeptur zu tragen ist. »Es ist sicher nicht die beste Lösung, den Kittel aus dem HV-Bereich auch während der Rezepturherstellung zu tragen«, so der Referent. Bergmann gab weitere allgemeine Empfehlungen für die Herstellung: So sollten Mitarbeiter mit ansteckenden Krankheiten oder offenen Verletzungen an Händen und Armen keine Rezepturen herstellen, Gefäße sollten nicht unnötig offen stehen und unnötiges Sprechen sollte während der Herstellung unterbleiben.

 

Raumhygieneplan

 

Neben dem Hygieneplan für das Personal ging Bergmann auch auf den notwendigen Raumhygieneplan ein. Darin sei genau festzulegen, was, wann, wie, womit und von wem zu reinigen ist. Idealerweise sollte das Rezepturlabor ein eigener Raum sein, dessen Wände, Oberflächen und Fußboden glatt und fugenfrei und somit leicht zu reinigen sein sollten. Der Apotheker hob zwei weitere Punkte hervor: Zum einen sollte der Herstellungsort kein Aufenthaltsraum für das Personal sowie kein Lagerort sein. Zum anderen sollten Teedrogen an anderer Stelle gelagert werden. »Die Stäube von getrockneten Drogen sind sehr keimreich und können zu mi­krobiellen Verunreinigungen der Rezeptur-Arzneimittel führen«, so Bergmann.

 

Welche Reinigungsutensilien sind zu verwenden? Der Apotheker riet zu par­tikelarmen Einmaltüchern für kritische Flächen. »Utensilien zur Mehrfach­nutzung sollten direkt nach der Anwendung, zum Beispiel durch Kochen, wieder hygienisch aufgearbeitet werden.«

 

Wer sich in Sachen Desinfektionsmittel schlaumachen will, dem legte Bergmann die sogenannte VAH-Liste des Verbunds für angewandte Hygiene unter www.vah-online.de ans Herz. Darin finde man geprüfte Präparate mit Angaben zu Wirksamkeit, Konzen­tration und Kontaktzeit. Die Liste sei nach Anwendungsgebieten geordnet, also Hände, Haut, Flächen, Instrumente und Wäsche.

 

Last but not least informierte Bergmann, dass Apotheken selbst hergestellten Isopropanol 70 Prozent nicht mehr zur Desinfektion nutzen dürfen, wenn sie keine Zulassung gemäß Biozid-Verordnung besitzen. Er riet deshalb dazu, einen Isopropanol-Hersteller zu wählen, der gemäß dieser Verordnung produziert. /

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