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Notdienst

Regierung stockt Vergütung auf

18.09.2012  19:00 Uhr

Von Daniel Rücker / Nacht- und Notdienste sollen demnächst pauschal vergütet werden. Dafür will die Bundesregierung die Honoraranpassung der Apotheker um weitere 120 Millionen Euro auf insgesamt 310 Millionen Euro anheben. Das ist in etwa die Hälfte des von den Apothekern geforderten Betrags. Deshalb bleibt die Stimmung unter den Pharmazeuten gedrückt.

Vor allem die unzureichende Anpassung des Packungshonorars bleibt ein Ärgernis. 3 Prozent mehr Honorar für neun Jahre reichten nicht aus und seien existenzgefährdend, sagte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf am vergangenen Donnerstag (13. September) nach einem Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Außerdem ärgerte sich der ABDA-Präsident darüber, dass das Ministerium daran festhält, bei der Berechung des Anpassungsbedarfs der Honorierung die Steigerung des Rohgewinns einzubeziehen. Auch der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Fritz Becker, will nach diesem Angebot nicht zur Tagesordnung zurückkehren: »Das Ergebnis der Gespräche kann uns nicht befriedigen«, stellte er fest.

Immerhin erreichten die Vertreter der Apothekerschaft eine Aufstockung der Honoraranpassung von 190 Millionen Euro auf 310 Millionen Euro. In Zukunft soll der Notdienst der Apotheken pauschal vergütet werden. Rund 120 Millionen Euro wird diese Umstellung in die Kassen der Apotheken spülen. Wie dieses Vorhaben im Detail umgesetzt werden soll, steht noch nicht fest. Trotz der Verbesserung hält Becker aber fest: »In der Summe liegen wir mit diesem Ergebnis weit weg von unseren begründeten und nachrechenbaren Forderungen.« Auch mit einem Plus von 25 Cent pro abgegebener Rx-Packung bleibe die Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln unterfinanziert.

 

Ein richtiger Schritt

 

Becker und Wolf sind sich einig, dass die Anhebung der Notdienstvergütung ein richtiger Schritt ist. Vor allem die Apotheken auf dem Land profitierten davon, gerade in den großen Flächenländern sei diese Umstellung hilfreich. Auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hält eine höhere Notdienstvergütung für richtig: »Damit wird für die Menschen auf dem Land die Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit Arzneimitteln nachhaltig gestärkt«, sagte der Liberale (lesen Sie dazu das nachfolgende Interview). Das Bundeskabinett inklusive Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wird die Erhöhung an diesem Mittwoch (nach Redaktionsschluss dieser Zeitschrift) abnicken.

 

Auch wenn die Apotheker ihre Ziele bislang nicht erreicht haben – DAV-Chef Becker ist davon überzeugt, dass die Proteste in den vergangenen Wochen einen Beitrag zu der leichten Verbesserung der Honorierung geleistet hätten. Becker: »Die massiven Proteste des Berufsstandes sind bei den politischen Entscheidern angekommen.« Zu Ende sei der Kampf der Apotheker aber nicht. In der nächsten Zeit gelte es nun, die Verhandlungen um den Zwangsrabatt an die Krankenkassen in die richtige Richtung zu lenken. Hier wollen die Krankenkassen die Verhandlungen auf dem aktuellen Niveau von 2,05 Euro beginnen. Aus Sicht der Apotheker müsse der Betrag jedoch bei 1,75 Euro liegen. Auf diesen Wert stand der Kassenabschlag vor Beginn des im Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz vorgesehenen Sonderopfers. Das läuft zum 1. Januar 2013 aus. Minister Bahr teilt die Position der Apotheker.

 

Wie die Apothekerschaft auf die Notdienstpauschale reagiert, wird sich an diesem Donnerstag (20. September) entscheiden. Dann findet in Berlin eine außerordentliche ABDA-Mitgliederversammlung statt. Zuletzt war die Protestbereitschaft in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Rheinland-Pfalz, das Saarland und Baden-Württemberg hatten am 13. September gemeinsam gegen die unzureichende Anpassung protestiert. In Bayern, Nordrhein oder Niedersachsen planen die Verbände derzeit keinen flächendeckenden Protest. Ob sich die ABDA-Mitgliederversammlung für weitere Proteste ausspricht, war zum Redaktionsschluss dieser Zeitschrift am Dienstag nicht absehbar. /

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