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Pharmabranche

Europäische Konzerne geben Tempo vor

18.09.2007  16:57 Uhr

Pharmabranche

Europäische Konzerne geben Tempo vor

PZ / Die Pharmabranche wächst international schneller zusammen. Rechnet man den Gesamtwert der Fusionen und Übernahmen in den Sektoren Pharma, Medizintechnik und Healthcare im ersten Halbjahr 2007 auf das Gesamtjahr hoch, dürfte die Vorjahresmarke übertroffen werden.

 

Im ersten Halbjahr 2007 erreichte der Gesamtwert der Fusionen und Übernahmen 140 Milliarden US-Dollar. Im gesamten Vorjahr 2006 waren es 209 Milliarden US-Dollar.

 

Die Autoren der Studie »Pharmaceutical Sector M&A-Insights 2006/2007« gehen davon aus, dass diese Marke im laufenden Jahr übertroffen wird. Auftraggeber der Studie ist die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).

 

»Vor allem die europäischen Pharmakonzerne versuchen, durch Zukäufe die für den globalen Wettbewerb erforderliche kritische Größe zu erreichen. Die Konsolidierung wird sich 2008 fortsetzen, wobei wir auch Mega-Fusionen nicht ausschließen«, sagte Dr. Volker Fitzner, Partner bei PwC im Bereich Advisory.

 

Westeuropa lag bei den Fusionen und Übernahmen im vorigen Jahr mit einem Volumen von 59 Milliarden US-Dollar klar vor Nordamerika mit 43 Milliarden US-Dollar. Bei drei der fünf größten Deals waren deutsche Unternehmen das Übernahmeziel. Allein die Übernahme von Schering durch Bayer hatte ein Transaktionsvolumen von 22,5 Milliarden US-Dollar.

 

Westeuropa hat die Nase vorn

 

Im ersten Halbjahr 2007 entfielen auf Fusionen und Übernahmen in Westeuropa 27 Milliarden US-Dollar, auf Übernahmen in Nordamerika 25 Milliarden US-Dollar. Insgesamt gab es 2006 im Pharmasektor 719 Transaktionen im Gesamtwert von 113 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor brachten 684 Deals ein Volumen von lediglich 61 Milliarden US-Dollar.

 

Der Trend zu Kooperationen und Allianzen zwischen Pharma- und Biotechunternehmen hat sich im laufenden Jahr weiter verstärkt. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres hatten die Übernahmen von Medimmune durch AstraZeneca (Transaktionsvolumen: 14,6 Milliarden US-Dollar) und von Organon Biosciences durch Schering-Plough (14,4 Milliarden US-Dollar) zusammengenommen bereits ein größeres Volumen als die zehn größten Transaktionen im Biotech-Bereich im Jahr 2006 mit einem Gesamtwert von 25 Milliarden US-Dollar.

 

»Alle großen Pharmahersteller stehen vor der Herausforderung, dass derzeit weniger innovative Medikamente auf den Markt gebracht werden und gleichzeitig der Patentschutz für einige Blockbuster abläuft. Durch Allianzen mit Biotechunternehmen soll die Entwicklung neuer Wirkstoffe beschleunigt werden«, so Volker Booten, Leiter des Bereichs Chemicals&Pharma bei PwC.

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