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22 000 000 000 Euro

11.09.2012  17:39 Uhr

Die Krankenkassen haben ihr Finanzpolster weiter ausgebaut. Dies ist auf den ersten Blick eine gute Meldung. Etwa 22 Milliarden Euro haben sie jetzt bereits auf der hohen Kante (lesen Sie dazu GKV-Einnahmen: Finanzpolster auf Rekordniveau). Ein solches Ergebnis hätte vor zwei, drei Jahren kein Gesundheitsökonom für möglich gehalten. Trotzdem bleibt ein übler Beigeschmack, denn das was der eine zu viel hat, fehlt dem anderen in der Geldbörse.

 

Denn es ist nur die halbe Wahrheit, wenn Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr sagt, die Überschüsse seien das Geld der Versicherten und müssten diesen in Form von Leistungsverbesserungen und Entlastungen zurückgegeben werden. Der andere Teil der Wahrheit ist, dass manche Akteure im Gesundheitswesen – und hierbei ganz besonders die Apotheker – seit 2011 staatlich verordnet für gleiche Leistung weniger Geld bekommen. Nur deshalb kann Bahr in seiner Stellungnahme zum GKV-Finanzergebnis des ersten Halbjahres 2012 auch zufrieden feststellen, dass die Arzneimittelausgaben in diesem Zeitraum um rund 500 Millionen Euro niedriger lagen als 2010, obwohl es keinen Mengenrückgang bei Arzneimitteln gab.

 

Wenn Politiker wie Bahr und die grüne Fraktionsvorsitzende Renate Künast fordern, die Kassen sollten einen Teil der Überschüsse an die Versicherten zurückgeben, dann lässt sich nicht erkennen, warum die Apotheker, denen offensichtlich zuviel weggenommen wurde, nichts zurückbekommen sollten.

 

Es erwartet ja niemand, dass die Kassen nun einen Großteil ihrer Ersparnisse an Leistungserbringer geben sollen. Schließlich wird es auch wieder konjunkturell schlechtere Zeiten mit dann niedrigeren Einnahmen für die Sozialversicherungen geben. Es ist aber auch nicht nachzuvollziehen, dass den Apothekern nicht einmal ein Inflationsausgleich plus Kostensteigerung als Honoraranpassung zugestanden wird, wenn gleichzeitig immer mehr Krankenkassen auf Rücklagen sitzen, die die gesetzlich zulässige Obergrenze von 1,5 Monatsausgaben übersteigen. Dass nun diese euroschwangeren Kassen auch noch alles daran setzen, die Abschlagsverhandlungen mit den Apothekern bei 2,05 Euro oder sogar 2,30 Euro starten zu lassen, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Ein kluger Unternehmer nutzt Überschüsse auch zum Investieren, zum Beispiel in die Sicherung einer hochwertigen Arzneimittelversorgung. 3 Prozent von 22 Milliarden Euro würden den Apothekern reichen.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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