Auslieferung im Nordosten gestartet |
05.09.2018 10:22 Uhr |
Von Jennifer Evans / Die ersten Impfdosen des quadrivalenten Influenza-Impfstoffs landen dieser Tage in den Apotheken von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Das teilten der Berliner Apotheker-Verein (BAV) und die AOK Nordost mit.
Einem reibungslosen Ablauf der Impfungen stehe damit nichts im Wege, so der BAV-Vorsitzende Rainer Bienfait. Die zuständigen Landesapothekerverbände gewährleisteten seit vielen Jahren gemeinsam mit der AOK Nordost eine frühzeitige und ausreichende Versorgung. »Lieferengpässe für Grippeimpfstoffe waren daher im Nordosten nie ein Thema«, so Bienfait.
Nach Angaben der AOK Nordost hatte man sich bereits im Februar mit anderen Kassen und den Apothekerverbänden auf die Finanzierung des Vierfachimpfstoffs verständigt – noch bevor dieser verbindlich wurde. Durch den Wechsel vom Dreifach- auf den Vierfachimpfstoff entstehen der AOK-Nordost nach eigenen Angaben in diesem Jahr Mehrkosten von rund 7 Millionen Euro.
Die Vereinbarung hatte im Frühjahr für Aufregung gesorgt, weil nur ein einziger Hersteller zu dem im Vertrag zwischen AOK Nordost und den Apothekerverbänden vereinbarten Festpreis liefern wollte. Besonders der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) hatte die Vereinbarung deshalb als Exklusiv-Vereinbarung kritisiert.
Exklusivverträge sind in der Impfstoffversorgung seit vergangenem Jahr gesetzlich verboten. Um das Problem zu entschärfen, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) neue Regeln für Impfstoffvereinbarungen in das geplante Terminservice- und Versorgungsgesetz geschrieben. Möglichen Lieferproblemen will er mit der Vorgabe entgegenwirken, dass die Krankenkassen künftig neben dem günstigsten auch das zweitgünstigste Präparat erstatten müssen. Nach Ansicht des BPI ist die Versorgung aber nur gesichert, wenn die Produkte aller Hersteller zur Verfügung stehen. /