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Rheumatherapie

Große Fortschritte bei Kindern

Datum 06.09.2017  09:51 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Rheuma im Kindes- und Jugendalter kann mit modernen Medikamenten immer besser kontrolliert werden. Wichtig ist vor allem ein früher Therapiestart. Erste ­Symptome, die sich von denen erwachsener Rheumapatienten ­unterscheiden, müssen deshalb richtig gedeutet werden.

In der Behandlung von Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA), der häufigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankung im Kindes- und Jugend­alter, hat es in den vergangenen Jahren beträchtliche Fortschritte gegeben. 

 

»Wir behandeln heute effektiver und vor allem früher im Krankheits­verlauf als noch vor zehn Jahren«, sagte Professor Dr. Kirsten Minden, Kinder­rheumatologin an der Berliner Charité, bei einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Berlin. Dadurch erreichten immer mehr Patienten das Therapieziel inaktive Erkrankung und Beschwerdefreiheit. »Registerdaten aus Deutschland zeigen zudem, dass sich dadurch auch die Langzeitprognose stark verbessert hat«, so Minden.

 

Während vor zehn Jahren noch die Hälfte der jungen Rheumapatienten beim Erreichen des Erwachsenenalters durch ihre Erkrankung im Alltag eingeschränkt war und unter einer relevanten Krankheitsaktivität litt, sei heut­zutage hiervon nur noch jeder dritte JIA-Patient betroffen. »Das sind natürlich immer noch zu viele, aber es ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, und das in einem relativ kurzen Zeitraum«, sagte Minden. Abgenommen habe auch die Häufigkeit von Krankheitskomplikationen wie rheumatische Uveitis oder Gelenkzerstörung, die eine Versorgung mit einer Endoprothese notwendig macht.

 

Frühe Weichenstellung

 

Die Weichen für die Entwicklung werden Minden zufolge sehr früh gestellt: Wird bei Patienten mit schwerer JIA ­innerhalb der ersten zwei Erkrankungsjahre eine Therapie mit krankheits­modifizierenden Antirheumatika (DMARD) begonnen, sei jeder Fünfte im jungen Erwachsenenalter in therapiefreier Remission – »das Therapieziel schlechthin von Patienten und ihren ­Familien«, so die Expertin. Eine Verzögerung des Behandlungsbeginns reduziere die Erfolgsaussichten beträchtlich, nämlich auf 10 beziehungsweise 5 Prozent bei Therapiestart erst nach zwei oder sogar fünf Krankheitsjahren.

 

Der Grund für die großen Fortschritte sei der enorme Zuwachs an antirheumatischen Wirkstoffen, insbesondere Biologika, in den vergangenen Jahren. Wie genau die Therapie aussehe, hänge stark vom Einzelfall ab, denn JIA sei eine sehr heterogene Erkrankung, erklärte Minden. »Grundsätzlich starten wir mit Cortison-freien Entzündungshemmern. Die systemische Gabe von Cortison wird möglichst vermieden, weil sie Wachstumsstörungen hervorrufen kann«, sagte Minden. Corticosteroide kommen zwar auch zum Einsatz, aber primär in Form von Injektionen in betroffene Gelenke.

 

Wenn ein Kind an einer Poly­arthritis leidet, also mehr als vier ­Gelenke betroffen sind, werde sofort eine Therapie mit DMARD begonnen, in erster Linie Methotrexat. Bleibe nach drei, maximal sechs Monaten ein zufriedenstellender Erfolg der Therapie aus, werde mit einem Biologikum eskaliert.

 

Maximal sechs Wochen

 

Damit die Therapie schnell eingeleitet werden kann, sollten zwischen dem Beginn der Symptome und der Erstvorstellung beim Kinder- und Jugendrheumatologen maximal sechs Wochen vergehen. Das klappt momentan allerdings erst in der Hälfte der Fälle. Ein Problem ist, dass der Erkrankungsgipfel im zweiten bis dritten Lebensjahr liegt, also in einem Alter, in dem Kinder sich noch nicht differenziert äußern können. Anders als bei der rheumatoiden Arthritis im Erwachsenenalter ist daher nicht Schmerz das Leitsymptom, sondern die Schwellung eines Gelenks. Das ist meist das Knie – ein weiterer Unterschied zu erwachsenen Patienten, bei denen meist zuerst die Finger- und Handgelenke betroffen sind. Auch Bewegungsauffälligkeiten sind Minden zufolge ein Warnzeichen; wenn also Kinder, die bereits laufen können, plötzlich das Laufen verweigern, humpeln oder eine Schonhaltung einnehmen. /

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