In Großstädten sicherer als auf dem Land |
29.07.2013 12:43 Uhr |
Von Christina Hohmann-Jeddi / Wer Sicherheit schätzt, sollte in eine Großstadt ziehen. Denn dort ist es sicherer als auf dem Land, berichten Forscher um Sage Myers von der Universität Pennsylvania in Philadelphia im Fachjournal »Annals of Emergency Medicine« (doi: 10.1016/j.annemergmed.2013.05.030).
Die Wissenschaftler untersuchten die Daten von fast 1,3 Millionen Todesfällen durch Verletzungen aus den Jahren 1999 bis 2006. Die Anschläge vom 11. September 2001 gingen nicht in die Analyse mit ein.
Besser als ihr Ruf: In Großstädten lebt man, zumindest was das Risiko für Tod durch Verletzungen und Unfälle angeht, sicherer als auf dem Land.
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Das Ergebnis: Zwar liegt die Mordrate wie erwartet in Großstädten höher. Dafür ist die Suizidrate auf dem Land tendenziell erhöht, in den Altersgruppen unter 15 Jahren und 15 bis 19 Jahren sogar signifikant. Außerdem ist das Risiko, an unbeabsichtigten Verletzungen (kein Mord oder Suizid) zu sterben, auf dem Land insgesamt um etwa 22 Prozent größer als in Städten. Das Risiko liegt in den am stärksten abgelegenen ländlichen Gebieten sogar um 40 Prozent höher als in den am am dichtesten besiedelten städtischen Gebieten.
Insgesamt überstieg die Zahl der Todesfälle durch unbeabsichtigte Verletzungen wie Stürze, Ertrinken oder Verkehrsunfälle in der Studie die der Morde um das 15-Fache, sodass man insgesamt betrachtet in Großstädten deutlich sicherer lebt als auf dem Land. »Wer aus Sicherheitsgründen plant, aufs Land zu ziehen, sollte sich das noch einmal überlegen«, sagt Myers laut einer Pressemitteilung.
Die Forscher wollen nun die Daten noch detaillierter auswerten, um die Häufigkeit von bestimmten Verletzungen in den unterschiedlichen Regionen zu ermitteln und entsprechende Präventionskonzepte zu entwickeln. Aufgrund der Datenlage sei es auch nötig, die Notfallmedizin auf dem Land auszubauen. Die Mortalität durch Verletzungen liege dort am höchsten, wo die Dichte an Notfallmedizinern am geringsten sei. /