Pharmazeutische Zeitung online
Rheumatoide Arthritis

Darmbakterien mischen mit

19.07.2016  16:15 Uhr

Von Annette Mende / Die Mikrobiota des Darms ist offenbar an der Entstehung der rheumatoiden Arthritis (RA) beteiligt. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass bestimmte Veränderungen der Darmflora RA auslösen, vorhersagen und verhindern können. Die Arbeiten legte das Team von Dr. Veena Taneja vor, Immunologin an der US-amerikanischen Mayo Clinic.

 

In »Genome Medicine« zeigten Forscher um Erstautor Jun Chen, dass bei RA-Patienten bestimmte Bakterien die Mikrobiota dominieren, die bei Gesunden nur selten vorkommen (DOI: 10.1186/s13073-016-0299-7). Den Ausgangspunkt bildete die Analyse der Darmmikrobiota von 40 RA-Patienten und 32 Kontrollpersonen, knapp die Hälfte davon nicht erkrankte enge Verwandte der Patienten. Insbesondere drei Bakteriengattungen unterschieden die Rheumatiker von den Kontrollen: Collinsella, Eggerthella und Faecalibacterium. Ein Überfluss an Collinsella korrelierte stark unter anderem mit einem Anstieg des proinflammatorischen Zytokins Interleukin-17A.

 

In einem humanisierten Mausmodell konnte die Gruppe anschließend zeigen, dass Collinsella den Schweregrad der Erkrankung erhöht. Möglicherweise könnten diese Erkenntnisse die Basis bilden, um künftig anhand der Darmmikro­biota und der metabolischen Signatur eines Menschen vorherzusagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit er eine RA entwickeln und welchen Verlauf die Erkrankung nehmen wird, hofft Taneja.

 

Denkbar ist, dass sich die Krankheitsentstehung dann durch gezielte Beeinflussung der Darmmikrobiota verhindern ließe. Einen Kandidaten für ein solches Präventionsbakterium stellten Forscher um Erstautor Dr. Eric Marietta in einem weiteren Artikel in »Arthritis and Rheumatology« vor: Prevotella histicola. Das Bakterium kommt natürlicherweise im menschlichen Darm vor und hat bei enteraler Gabe systemische Immuneffekte. Die Wissenschaftler überprüften die RA-präventive Wirkung von P. histicola mit Mäusen, bei denen sich eine Arthritis experimentell gezielt auslösen lässt. Tiere, die entweder prophylaktisch oder therapeutisch mit P. histicola gefüttert wurden, erkrankten signifikant seltener und zeigten mildere Symptome. Zudem ging die Behandlung im Vergleich zu herkömmlichen Therapien mit deutlich weniger Nebenwirkungen einher (DOI: 10.1002/art.39785). /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa