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Weniger ist mehr

03.07.2012  16:33 Uhr

Es ist gut, dass der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht die Packungsgrößen von OTC-Analgetika beschränken will. Ohne Rezept soll es ASS, Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen künftig nur noch in Mengen geben, die bei maximaler Dosierung einen Vier-Tages-Bedarf decken. Folgt das Gesundheitsministerium der Empfehlung des Sachverständigenausschusses, setzt es damit ein wichtiges Zeichen für mehr Arzneimittelsicherheit (lesen Sie dazu auch OTC-Analgetika: Ohne Rezept nur noch für vier Tage).

 

Apotheker wird diese Entscheidung in ihren Beratungsgesprächen unterstützen. Kunden, die jeden gut gemeinten Ratschlag mit einem »Danke für den Hinweis, aber ich nehm’ dann heute doch noch mal die Großpackung« abtun, setzt dann zwar immer noch nicht die Vernunft, aber der Gesetzgeber Grenzen. Leider wird auch diese Neuerung zunächst für Unmut sorgen. Manch einer wird als Drahtzieher der Packungsgrößenbeschränkung eine Allianz aus Pharmalobby und Apothekern wittern, die sich daran mal wieder auf Kosten der Patienten bereichern wollen. Gegen diese Kritik hilft nur sachliche Aufklärung. Wenn die fruchtet, ist weniger tatsächlich mehr: Ein Weniger an Tabletten pro Packung bewirkt dann ein Mehr an Einsicht, dass Schmerzmittel nicht gedankenlos eingenommen werden dürfen.

 

Weil Arzneimittel nun mal nicht harmlos sind, muss auch ihr Verkauf über das Internet anderen Regeln gehorchen als etwa der von Kleidern und CDs. Dazu gehört, dass ausländische Versandapotheken nicht mit Rabatten und Boni auf Kundenfang gehen dürfen, wie der Bundestag am Donnerstag beschlossen hat (lesen Sie dazu auch AMG-Novelle: Versender wollen Boni behalten). Damit wird den Versendern ein wichtiger Vorteil gegenüber den Präsenzapotheken genommen. Noch mehr im Sinne der Arzneimittelsicherheit wäre es freilich gewesen, den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln komplett zu verbieten, wie es die Linkspartei gefordert hatte. Bedauerlicherweise schadet es aber an sich sinnvollen Vorschlägen, wenn sie die falschen Fürsprecher haben – in diesem Fall eine Oppositionspartei. Schade, denn weniger Freiheit für die Versender wäre auch hier mehr Verbraucherschutz gewesen.

 

Annette Mende

Redakteurin Pharmazie

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