Pharmazeutische Zeitung online
Joint Venture

Celesio und Medco kooperieren

22.06.2010  14:20 Uhr

Von Uta Grossmann, Berlin / Die Pharma-Dienstleistungskonzerne Celesio und Medco haben ein europaweites Joint Venture vereinbart. Auch die Versandapotheken der beiden Unternehmen, DocMorris und Europa Apotheek, tun sich zusammen.

Celesio hatte erst vor wenigen Tagen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Konkurrenten Phoenix verkündet. Beide Großhändler bündeln ihre niederländischen Aktivitäten in dem Unternehmen Brocacef mit 115 eigenen Apotheken und etwa 40 Franchise-Partnerapotheken – sofern die Kartellbehörden zustimmen. Am Montag stellte Celesio-Vorstandschef Dr. Fritz Oesterle gemeinsam David B. Snow, dem Vorstandsvorsitzenden von Medco, in Berlin das neue Joint Venture Medco Celesio B.V. vor.

Es ist als »gleichberechtigte Partnerschaft« angelegt, sagte Oesterle. Sitz soll in Amsterdam sein. Das Ge­schäft wird zunächst in Deutschland anlaufen. Groß­britannien, Frankreich, Spanien und Italien sollen folgen. Insgesamt zielt das Joint Venture auf die 27 EU-Mitglied­staaten sowie die Schweiz und Norwegen ab.

 

Vereinter Versandhandel

 

Erstes konkretes Projekt ist der Zusammenschluss der Versandapotheken Europa Apotheek Venlo, deren Haupt­aktionär Medco ist, und DocMorris (Celesio). Dabei ver­sprechen sich beide Partner, dass aus »eins plus eins drei wird«, wie es Medco-Chef Snow formulierte. In den nächs­ten fünf Jahren sollen die Versandapotheken, für die es noch keinen gemeinsamen Namen gibt, ein Betriebs­ergebnis »im zweistelligen Millionenbereich« (Oesterle) erwirtschaften. Den Versand versteht das Gemeinschaftsunternehmen als »ergänzende Dienstleistung zum Apothekeneinzelhandel«, sagte Snow. Und weiter: Ziel sei es, »Partnerschaften mit den Einzelhandelsapotheken einzugehen«.

 

Eher langfristig zu sehen sind die weiteren Vorhaben des Joint Ventures, die zum Teil mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder gar nicht machbar sind. Es geht um »Advanced Clinical Solutions« (fortschrittliche pharmazeutische Dienstleistungen) und ein personalisiertes Betreuungsangebot für Patienten, die teure und neue Spezialmedikamente benötigen. Ziel ist eine sektorübergreifende Versorgung, die unnötige Kosten, etwa durch mangelnde Therapietreue, vermeiden soll. Medco bietet solche pharmazeutischen Dienste in den USA an. Angeblich haben sie die medizinischen Ausgaben pro Patient um fast 50 Prozent reduziert, weil weniger Krankenhausaufenthalte anfallen. Snow: »Wir helfen Präsenzapotheken, indem wir fortschrittliche Analyse- und Beratungshilfen bereitstellen, mit denen sie eine bessere Therapietreue der Patienten erreichen können.«

 

Keine Klage gegen Pick-up-Verbot

 

Oesterle ist zuversichtlich, dass sich die regulatorischen Rahmenbedingungen zugunsten der Geschäftsideen von Celesio und Medco ändern werden. Man habe bereits erste Gespräche mit Krankenkassen in Deutschland geführt, berichtete der Vorstandschef. Er glaubt an eine positive Resonanz für Pilotprojekte, anhand derer man den Politikern klarmachen könne, dass eine bessere und kostengünstigere Arzneimittelversorgung möglich sei. Deutschland brauche neue Vergütungsmodelle, etwa für die häusliche Versorgung.

 

Oesterle und Snow stellten klar, dass sie sich an die gesetzlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder halten und ihre Lösungen daran anpassen wollen. Deshalb werde das Joint Venture auch nicht gegen ein Verbot der Pick-up-Stellen klagen. Die Europa Apotheek beliefert die Pick-up-Stellen der Drogeriemarktkette dm. Beide hatten angekündigt, gegen ein von der Bundesregierung geplantes Pick-up-Verbot vorgehen zu wollen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa