Pharmazeutische Zeitung online
Lieferengpässe

Nicht vorhersehbar, nicht vermeidbar

13.06.2018  09:55 Uhr

Von Jennifer Evans, Berlin / Preisdruck und Rabattverträge sind die größten Risikofaktoren für Lieferengpässe. Das betonten die Diskutanten vergangene Woche beim Apothekerforum im Rahmen des Hautstadtkongresses in Berlin.

 

Grundsätzlich hätten Lieferengpässe in Deutschland zwar nicht zugenommen, aber ihre Auswirkungen seien heute gravierender als früher, so Michael Horn vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Horns Ansicht nach muss es künftig sowohl mehr Hersteller auf dem Markt geben als auch eine neue Preisstruktur für Medikamente, damit die Versorgung weiterhin gesichert ist. Vor allem müsse Deutschland sich international breiter aufstellen und zusätzlich Hersteller aus verschiedenen Teilen der Welt mit ins Boot holen.

Preisdruck und Marktkonzentration durch Rabattverträge hält auch Pro-Generika-Chef Wolfgang Späth für die größten Probleme. Unter anderem aus diesen Gründen existiere hierzulande »kein robustes Versorgungssystem«. Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV), forderte, dass Hersteller in Zukunft gesetzlich verpflichtet werden sollten, Lieferengpässe frühzeitig zu melden. Auch müssten mit den Kassen neue Rahmenbedingungen für Rabattverträge ausgehandelt werden. Horn sieht das anders. Eine gesetzliche Meldepflicht verbessere nicht zwangsläufig die Situation, sagte er. Seiner Ansicht nach geht so der Fokus verloren, welches der gemeldeten Präparate tatsächlich versorgungsrelevant ist und welches einfach nur nicht lieferbar ist.

 

Späth kritisierte, dass derzeit alle Akteure stark an der Transparenz arbeiteten, aber nicht an den Ursachen für die Ausfälle. Genau wie die anderen Podiumsteilnehmer, plädiert auch er für die Mehrfachvergabe von Rabattverträgen, um eine Marktkonzentration zu umgehen. Das Verteilen der Produktion auf mehrere Schultern ist nach Späths Auffassung »ohnehin nahezu kostenneutral«. In puncto Mehrfachvergabe sieht Becker vor allem die Politik in der Pflicht. Für Horn greift dieser Schritt noch immer zu kurz. Er pochte immer wieder auf eine viel globalere Perspektive und machte deutlich, dass Lieferengpässe weder vorhersehbar noch gänzlich vermeidbar sind. Ziel kann es nach Ansicht der Podiumsteilnehmer nur sein, dass alle Akteure in der Wertschöpfungskette eng zusammenarbeiten. /

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