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Gemeinsam gegen Resistenzen

10.06.2015  09:35 Uhr

Die G7-Staaten wollen den Kampf gegen multiresistente Erreger verstärken, hieß es Anfang der Woche in einer Erklärung zum Abschluss des Gipfel­treffens in Elmau. Weltweit soll vorsichtiger und sachgerechter mit Antibiotika umgegangen werden, sowohl beim Einsatz bei Menschen, als auch bei Tieren und in der Umwelt. Das könnte unter anderem bedeuten, dass Antibio­tika in Zukunft weltweit unter Rezeptpflicht gestellt werden (lesen Sie dazu G7-Gipfel: Antibiotika weltweit nur auf Rezept).

 

Das ist längst überfällig. Das Problem der immer weiter ansteigen­den bedrohlichen Resistenzen ist schon lange bekannt. Jedes Jahr sterben laut Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit rund 700 000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit resistenten Bakterien, in Deutschland mindestens 10 000. Höchste Zeit also, dass die Politik das Problem endlich ernst nimmt.

 

Nicht nur beim G7-Gipfel, auch beim Fortbildungskongress Pharmacon in Meran hat man die brandaktuellen Themen Infektionen und Antibiotika-Resistenzen in den Mittelpunkt gerückt. Obwohl es mehr als 100 Jahre her ist, dass Mediziner mit Salvarsan erstmals eine Infektionskrankheit heilen konnten, sind die Keime keineswegs besiegt. Ein großes Problem ist heute, dass sich multiresistente Erregerstämme immer weiter ausbreiten, gleichzeitig aber kaum neue Antibiotika entwickelt werden (Resistenzen: Antibiotika gegen Problemkeime).

 

Dazu kommt, dass die verfügbaren, eigentlich gut wirksamen Antibiotika oft falsch eingesetzt werden. So entstehen zum Beispiel Atemwegs­infektionen in der Regel durch Viren, in den wenigsten Fällen durch Bakterien (Antibiotika bei Atemwegsinfektionen: Fehleinsatz ist die Regel). Doch selten wird der Erreger in der Praxis bestimmt, und Ärzte verschreiben in vielen Fällen einfach ein Antibiotikum – ein fahr­lässiger Fehleinsatz, der ebenfalls zur Resistenzentwicklung beiträgt.

 

Eins wurde in Meran deutlich: Den Kampf gegen multiresistente Erreger müssen alle Beteiligten gemeinsam aufnehmen – sowohl länder- als auch berufsübergreifend. In einem Vortrag erläuterte Krankenhausapothekerin Edith Bennack, wie eine enge Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen dabei helfen kann, die Bildung von Resistenzen einzudämmen (Seite 25). Denn neben der genauen Kenntnis des Erregers und der Resistenzmechanismen muss auch das Wissen um die Eigenschaften und Wirkspektren der Antibiotika sowie deren korrekte Dosierung eingebracht werden. Das gelingt nur mit der interdisziplinären Zusammenarbeit von Apothekern, Ärzten, Hygienikern und Mikrobiologen.

 

Verena Arzbach

Redakteurin Pharmazie

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