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Pädiatrie

Mit Fragebögen besser vorsorgen

26.07.2013  13:07 Uhr

Von Stephanie Schersch, Berlin / Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert seit Jahren eine Reform der Vorsorgeuntersuchungen. Weil aus Sicht der Pädiater zu wenig passiert, haben sie jetzt ein eigenes Vorsorgeprogramm ausgearbeitet.

Bislang werden die Kindervorsorge­untersuchungen im sogenannten Gelben Heft zusammengefasst. Mit den darin durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) geregelten Behandlungen sei eine vernünftige Prävention nicht möglich, sagte BVKJ-Präsident Wolfram Hartmann vergangene Woche in Berlin. Das System reiche schlichtweg nicht mehr aus, um Krankheiten frühzeitig zu verhindern. Alle Bemühungen um eine Überarbeitung der Vorsorgerichtlinien im GBA seien aber gescheitert, so Hartmann.

Der BVKJ hat daher ein eigenes erweitertes Vorsorgeheft vorgelegt. Dieses umfasst neben den gängigen Vorsorgeuntersuchungen weitere Behandlungen unter anderem für Kinder im Grundschulalter. Für sie sieht die Gesetzliche Krankenversicherung bislang keine verpflichtenden Untersuchungen vor. Aus Sicht der Ärzte muss künftig neben der körperlichen verstärkt auch die soziale und intellektuelle Entwicklung der Kinder im Fokus stehen. »Wir wollen Risikofaktoren erkennen, um rechtzeitig gegensteuern zu können«, sagte Hartmann. Das BVKJ-Vorsorgeheft umfasst daher auch zahlreiche Elternfragebögen, die unter anderem über das soziale Verhalten der Kinder und die familiäre Situation Aufschluss geben sollen.

 

Als bislang einzige Krankenkasse wird die Barmer GEK ihren Versicherten zum 1. Juli das vom BVKJ empfohlene Vorsorgeprogramm zur Verfügung stellen. Bereits 2008 hatte die Kasse einen speziellen Versorgungsvertrag für Kinder und Jugendliche mit dem Verband geschlossen, der nun erweitert wird. Für Barmer GEK-versicherte Familien gebe es damit »eine kindermedizinische Vollversorgung von der Geburt bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs« sagte der Kassen-Vizevorstand Rolf-Ulrich Schlenker. Der Vertrag soll bestehende Versorgungslücken schließen und vergleichsweise neue Kinderkrankheiten wie ADHS stärker in den Fokus rücken.

 

Stellt der Kinderarzt bestimmte Defizite zum Beispiel in der Sprachentwicklung fest, kann er ein sogenanntes Präventionsrezept ausstellen. Mit diesem können Patienten bei ihrer Kasse etwa die Teilnahme an einem Sprachförderungsprogramm beantragen. Hartmann lobte diese Möglichkeit als großen Fortschritt. Die Probleme vieler Kinder seien nicht medizinischer Natur, sondern auf mangelnde pädagogische oder soziale Förderung zurückzuführen.

 

Fehlende Angebote

 

Die Ärzte wünschen sich daher auch eine stärkere Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe. Vielerorts fehlten aber die nötigen Angebote wie gut ausgestattete Kindertagesstätten, sagte Hartmann. Die Politik müsse die familiären Förderungsstrukturen daher dringend ausbauen. /

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