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Immuntherapie reloaded

06.06.2018  09:29 Uhr

Die Idee, zur Krebsbekämpfung das körpereigene Immunsystem zu ­aktivieren, ist uralt. Überlieferungen zufolge soll sie bereits der ägyptische Pharaonenberater Imhotep gehabt haben, der unter anderem für seine Heilkunst berühmt war. Der Universalgelehrte soll schon vor knapp 4600 Jahren empfohlen haben, die körpereigene Abwehr zu provozieren, um sie dadurch anzuregen, verstärkt gegen bösartige Geschwüre aktiv zu ­werden. Was lange als exotische Theorie abgetan wurde, gilt heute als vielversprechender Ansatz gegen Tumorerkrankungen.

 

Das Immunsystem und die Immuntherapien der Zukunft waren einer der Schwerpunkte beim Fortbildungskongress in Meran. An erster Stelle sind hier die sogenannten CAR-T-Zell­therapien zu nennen, die von Experten als Revolution gefeiert werden. Bei diesen Verfahren bekämpfen genmanipulierte T-Zellen den Tumor – jede Dosis wird für den Patienten individuell angefertigt. In den USA sind zwei dieser innovativen Therapien bereits auf dem Markt und auch für Deutschland wird eine baldige Zulassung erwartet (lesen Sie dazu Ausblick: Spannende Zeiten in der Forschung). Auch Arzneimitteltherapien, die auf der Genschere CRISP/Cas9 basieren, sind keine ferne Zukunftsmusik. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut bereitet sich schon auf erste klinische Prüfungen vor (lesen Sie dazu Biomedizinische Arzneimittel: Die Zukunft hat begonnen).

 

Neben dem Ausblick auf zukünftige Therapien bot der Pharmacon den Teilnehmern zudem handfeste Beratungstipps zu den kürzlich auf den Markt gekommenen Immuntherapeutika (lesen Sie dazu Neue Arzneistoffe 2017: Beratungstipps zu den Newcomern). So dürfen die beiden Januskinase-Hemmer Baricitinib und Tofacitinib, die neuerdings bei rheumatoider Arthritis eingesetzt werden dürfen, nicht mit Saccharomyces boulardii kombiniert werden. Als Folge können schwere Hefepilzinfek­tionen auftreten.

 

Nicht zuletzt hat sich unter 35 potenziellen Anwärtern auf den PZ-Innovationspreis 2017 ein Immuntherapeutikum durchgesetzt (lesen Sie dazu PZ-Innovationspreis: Ausgezeichneter Antikörper bei Neurodermitis). Der Sieger heißt Dupilumab und ist der erste Antikörper, der gezielt in den Patho­mechanismus der Neurodermitits eingreift. Ausschlaggebend für die Jury war zudem, dass der Antikörper demnächst auch für Kinder und Jugendliche sowie voraussichtlich in zahlreichen anderen Indikationen wie Asthma und COPD zur Verfügung stehen wird. Imhotep hätte ver­mutlich auch für ihn votiert.

Kerstin A. Gräfe

Ressortleitung Pharmazie

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