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Sonnenschutz

Wer B sagt, sollte auch A sagen

04.06.2014  09:42 Uhr

Sonnenschutz ist im Sommer ein gefragtes Thema in der Apotheke. Neben dem Schutz vor Sonnenbrand stehen dabei besonders Langzeitschäden wie Hautkrebs und vorzeitige Hautalterung im Fokus der Beratung.

Die Haut des Menschen hat sich im Laufe der Evolution an die jeweilige Sonnen­exposition in seiner Heimat angepasst. Jedoch hat sich die Lebensführung in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch geändert: Strandurlaube und Fernreisen sind keine Seltenheit mehr. »Das führt zu einer unsymmetrischen Verteilung der Sonneneinstrahlung über das Jahr«, sagte Professor Dr. Rolf Daniels von der Universität Tübingen. Phasenweise komme es zu einer enormen UV-Überbelastung, im Winter sei die Sonneneinstrahlung hingegen zu gering, um ausreichend Vitamin D zu produzieren.

 

Schutz vor UVB und UVA

 

Das Sonnenerythem (Sonnenbrand) wird durch zu starke UVB-Strahlung ausgelöst. Ebenso sind die UVB-Strahlen hauptsächlich für die Entstehung von Hautkrebs verantwortlich. UVA-Strahlung ist hingegen die wesentliche Ursache der vorzeitigen Hautalterung, des sogenannten Photoagings. Hier spielt auch die kumulative Sonneneinstrahlung im Laufe des Lebens eine Rolle. »Die Haut führt ein Konto, das irgendwann voll ist«, so Daniels.

 

Um die Haut sowohl vor Sonnenbrand als auch UV-bedingten Langzeitschäden zu schützen, müssen Sonnenschutzmittel vor UVB- und UVA-Strahlung schützen. Die Strahlung wird dabei entweder absorbiert, gestreut oder reflektiert. Der Lichtschutzfaktor (LSF) beschreibt den UVB-Schutz. Er gibt an, wie viel länger die Haut nach Auftragen einer definierten Menge von 2 mg/cm2 der Sonne ausgesetzt werden kann, bevor es zu einem Sonnenbrand kommt. Ein ausreichender UVA-Schutz – der bei Sonnenschutzprodukten nicht im Detail ausgewiesen ist – beträgt mindestens ein Drittel des LSF, so Daniels.

 

Die EU-Kommission empfiehlt, den Sonnenschutz mindestens 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufzutragen. Dies ist laut Daniels jedoch nicht zwingend nötig. »Der Schutz ist unmittelbar nach dem Auftragen da.« Entscheidend sei allerdings, genügend Sonnencreme zu verwenden. Empfohlen werden etwa drei bis vier Esslöffel Creme für den ganzen Körper – eine große Menge, die in der Praxis meist nicht erreicht wird. Ein weiteres Problem: Wird zu wenig Sonnencreme verwendet, entsteht keine gleichmäßige Schicht. »Da ist es besser, ein Produkt mit niedrigerem LSF zweimal aufzutragen«, empfahl Daniels. Die Produkte sollten – auch wenn als wasserfest deklariert – mehrmals täglich angewendet werden, da der Schutz im Laufe des Tages beispielsweise durch Schwitzen verloren geht.

 

Physikalische Filter sind unbedenklich

 

Die physikalischen UV-Filter Titandioxid und Zinkoxid, die in Form von Nanopartikeln in Sonnenschutzmitteln enthalten sind, werden entgegen früherer Befürchtungen nicht über die Haut aufgenommen. Sie werden daher als sicher und unbedenklich eingestuft. Das gelte auch für fast alle organischen Filter auf dem Markt, so Daniels. Einzige Ausnahme sei 4-Methylbenzyliden Camphor (4-MBC), das im Verdacht steht, Schilddrüsenhormone zu beeinflussen. Daher sollten keine Lippenschutzprodukte mit diesem Filter angewendet werden, da diese über den Mund in den systemischen Kreislauf gelangen könnten.

 

Neben UV-Filtern enthalten Sonnenschutzmittel auch sekundäre Schutzstoffe. Vor allem Antioxidanzien sollen Hautschäden entgegenwirken, die durch UV-Strahlung sowie von Infrarot-A-Strahlung induzierte reaktive Sauerstoffspezies (ROS) entstehen. Den ROS werde ebenfalls eine Rolle bei der Hautalterung zugeschrieben, zudem seien sie an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt, berichtete Daniels. Zwar produziert der Körper auch endogene Antioxidanzien, bei starker Sonneneinstrahlung könnten diese aber nicht alle Schadstoffe abwehren. /

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