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Akne

Was wirklich gegen Pickel hilft

Datum 04.06.2014  09:42 Uhr

Sie sind unter Teenagern weit verbreitet, aber null gemocht: Pickel und Mitesser gehören wie der Streit mit den Eltern bei vielen Heran­wachsenden zur Pubertät. Eine Heilung gibt es nicht, dafür lassen sich mit einer konsequenten Therapie sehr gute Behandlungserfolge erzielen. Lebenslange Akne-Narben können so vermieden werden.

»Die höchste Akne-Prävalenz findet sich bei 15- bis 18-Jährigen«, sagte Professor Dr. Klaus Degitz. Wie der Dermatologe aus München informierte, sind in westlichen Industrienationen bis zu 80 Prozent der Adoleszenten davon betroffen. Degitz nannte vier pathogenetische Faktoren für die Erkrankung: Seborrhö, follikuläre Hyperkeratose, mikrobielle Besiedlung und Entzündung.

 

Benzoylperoxid bleicht auch Kleider

 

Die in der Pharmakotherapie der Akne eingesetzten Wirkstoffklassen beeinflussen einen oder mehrere dieser Faktoren in unterschiedlichem Maß. Topisch wird zum Beispiel Benzoyl­peroxid angewendet, das vor allem antimikrobiell wirksam ist. Eine bakterielle Resistenzentwicklung wurde laut Degitz bisher nicht beobachtet. Als konzentra­tionsabhängige Nebenwirkungen nannte er Rötungen, Schuppungen und Brennen. Dem pharmazeutischen Personal riet er, bei der Abgabe des auch in der Selbstmedikation erhältlichen Wirkstoffs auf den bleichenden Effekt hinzuweisen.

 

»Neben Benzoylperoxid zählen auch topische Retinoide zu den Basistherapeutika«, sagte Degitz. Sie wirken vor allem antikomedogen. Typische Wirkstoffe dieser Gruppe sind Adapalen, Isotretinoin und Tretinoin. Laut der euro­päischen S3-Leitlinie zur Akne-Therapie gehört auch Azelainsäure zur evidenzbasierten topischen Therapie. Die körpereigene Substanz wirkt antimikro­biell und keratolytisch. Als vierte Wirkstoffklasse für die topische Therapie stellte der Hautarzt Antibiotika wie Erythromycin, Tetracyclin, Clindamycin und Nadifloxacin vor, die nicht nur antimikrobiell, sondern auch antiinflamma­torisch wirken. »Zur Prävention von Resistenzen sollten Antibiotika jedoch nicht als Monotherapie eingesetzt werden«, so Degitz. Als obsolet bezeichnete er die topische Anwendung von Zink, Schieferöl, Abrasiva und Resorcin. Auch Hefeextrakte hält er aufgrund ihres hohen Vitamin-B-Gehalts für ungeeignet, da Vitamin B sogar ein Provokationsfaktor für Akne sein könne.

 

Wichtigste systemisch eingesetzte Substanz ist für Degitz das Retinoid Isotretinoin. Als Dosierung nannte er 0,3 bis 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht, die – um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen – zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen werden sollten. Studienergebnissen zufolge bestehe keine Korrelation zwischen der Ein­nahme des Retinoids und Depressionen und Suizidalität sowie entzündlichen Darmerkrankungen. Die teratogenen Eigenschaften von Isotretinoin seien aber eindeutig vorhanden. Für die Verordnung bei Frauen im gebärfähigen Alter gelten daher strenge Regeln. Neben der fruchtschädigenden Wirkung können Retinoide zu Nachtblindheit führen und die Schleimhäute austrocknen. Vom Tragen von Kontaktlinsen rät Degitz seinen Patienten dann ab.

 

Beratung zu Antibiotika

 

Von den systemisch eingesetzten Antibiotika hob der Referent vor allem Doxycyclin hervor. Auch hier kann der Apotheker mit einigen Beratungstipps die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöhen. So sollte er auf mögliche phototoxische Reaktionen hinweisen und zur Einnahme zu den Mahlzeiten, aber nicht zusammen mit Milchprodukten, raten. Ferner gilt es, die Wechselwirkung mit Isotretinoin zu beachten, die zu einem Anstieg des Hirndrucks führen kann. Als dritte und vierte Möglichkeit in der systemischen Therapie nannte Degitz die Einnahme antiandrogener Antibabypillen bei Frauen und von Zinktabletten. Letztere bezeichnete er aber nur als moderat wirkungsvoll.

 

Abschließend gab er einige Hinweise zu Reinigung und Hautpflege. So sollte das pharmazeutische Personal für die Hautreinigung seifenfreie Syndets mit physiologischem pH-Wert empfehlen. Zur Hautpflege könne zu hydrophilen Systemen wie Öl-in-Wasser-Emulsionen und Hydrogelen geraten werden. Eine Empfehlung sprach Degitz auch für auf Akne abgestimmte dekorative Kosmetik (medizinische Camouflage) aus. /

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